Betroffen und enttäuscht über die Aussagen des Alpenvereins ist der Sprecher der heimischen Seilbahnwirtschaft, Franz Hörl. Der neue Generalsekretär Clemens Matt forderte einen „Solidaritäts-Beitrag der Seilbahner“ für die Tourengeher. Hörl fühlt sich durch diese Aufforderung angegriffen und verweist auf zuletzt eingeführte Sicherheitskonzepte.
„Die Seilbahnen im ganzen Lande haben sich dazu bekannt, ab 24. Dezember, also sobald als möglich, unter extremen Einschränkungen für die einheimischen Wintersportler zu öffnen. Wir tun dies im Wissen, dass wir Geld verbrennen. Und dieses Geld kommt von heimischen Firmen, von Unternehmerfamilien und vielen Skigebieten, die im Eigentum von Tausenden Klein- und Kleinst-Aktionären aus der Region stehen. Dass uns nun der neue Sekretär des Alpenvereins so heftig attackiert, ärgert nicht, nein, es schmerzt richtig“, sagt Hörl.
Von den Seilbahnern wünsche ich mir in Lockdown-Zeiten mehr Solidarität. Die Präparierung der Pisten lässt sich so einteilen, dass an den Wochenenden keine Arbeiten stattfinden müssen.
Clemens Matt
Zuletzt für Sicherheit gesorgt
Er erinnert daran, dass man in den letzten Monaten laufend Sicherheitskonzepte entwickelt, verfeinert und adaptiert habe, weil sich die Seilbahnwirtschaft ihrer Schlüsselrolle in den Regionen bewusst sei. Und dass die heimischen Skigebiete von sich aus die nunmehr vorliegenden Lösungen propagiert haben und sich sehr lösungsorientiert gezeigt haben: „Wir sind eben keine anonymen Investoren, sondern leben zumeist in den Gebieten, in denen unsere Anlagen stehen. Dass man uns da auch jetzt in Zeiten, in denen man zusammenstehen soll, so angreift, ist sicher nicht im Sinne der vielen tausend Alpenvereinsmitglieder in Österreich und Tirol.“
Auch die Verlegung auf den Nachmittag kann man leicht organisieren. Würde die Seilbahnwirtschaft außerdem unserer alpenvereinaktiv-App Infos über Präparierungszeiten liefern, ließe sich der Zustrom lenken.
Clemens Matt
„Ich ersuche den neuen Geschäftsführer, mit dem Schärfen seines Profiles zu warten. Wir können gerne nach Covid-19 die Klingen kreuzen. Jetzt aber geht es um das Überleben unserer Täler und darum, den Menschen, die hier leben, arbeiten und wirtschaften, eine Zukunft zu geben und kurzfristig über Weihnachten zu öffnen“, stellt der ansonsten durchaus streitfähige Zillertaler den ÖAV-Chefs die Rute ins Fenster.
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