„Er war als Weiberer bekannt“, beschreibt sein Verteidiger einen Reitlehrer, der am Dienstag vor Gericht auch zugab, dass er einige Schülerinnen auf seinem Hof sexuell missbraucht und vergewaltigt hat. Er wurde zu 5,5 Jahren Haft verurteilt - nicht rechtskräftig.
„Will man reiten, muss man dafür Herz und Seele einsetzen“, sagt der angeklagte Reitlehrer zu Richterin Catherine Bütler. Seine Moral und Vernunft dürften dabei aber völlig auf der Strecke geblieben sein. Seit 2013 soll sich der Steirer laut Staatsanwalt Benedikt Petzner immer wieder an großteils minderjährigen Mädchen vergriffen haben. Das jüngste der neun Opfer, die unter anderem von Gunther Ledolter vertreten wurden, war erst zwölf Jahre alt.
Bereits in ähnlichen Fall verwickelt
Von anzüglichen Anspielungen während des Unterrichts („Du würdest besser reiten, wenn ich mit dir schlafe.“) bis hin zu Vergewaltigungen war auf seinem Pferdehof alles dabei.
Schon einmal war er in ein ähnliches Strafverfahren verwickelt. „Das Verfahren wurde aber eingestellt, zum Teil wurde er auch freigesprochen“, sagt Petzner, teils waren die Vorwürfe bereits verjährt.
Ich habe zweimal für Olympia trainiert. Jeder sagte, ich bin der Beste. Da wird man abgehoben. Ich dachte, ich bin ein Star.
Der Reitlehrer vor Gericht
Geständnis vor Gericht
„Mein Mandant fühlt sich schuldig. Er ist nicht so verblendet und sagt, dass sich die Mädchen alle gegen ihn verschworen haben“, führt sein Verteidiger aus. „Das war nicht richtig“, bestätigt sein Mandant. „Ich habe zweimal für Olympia trainiert. Jeder sagte, ich bin der Beste. Da wird man abgehoben. Ich dachte, ich bin ein Star.“ „Dachten Sie tatsächlich, jede Frau will etwas von Ihnen? Man hat eher den Eindruck, Sie testeten, wie weit Sie gehen können“, meint die Richterin, und spricht dabei den Modus Operandi an.
„Ich bin ein Idiot“
So „überprüfte“ er den korrekten Sitz seiner am Pferd sitzenden Schülerinnen und betatschte sie. Dann wurden die Übergriffe immer massiver, er vergriff sich an ihnen in der Pferdebox, im Reiterstüberl, in der Sattelkammer. „Ich bin ein Idiot. Aber sie gaben mir Signale. Ich wollte zeigen, dass ich noch jung bin“, versucht er sich erneut zu erklären. Das Urteil: 5,5 Jahre Haft - nicht rechtskräftig.
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