Für Altstadtschützer ist diese Nachricht ein verfrühtes Christkind: Das Girardihaus ist gerettet! Die Stadt Graz wird das Haus, für dessen Erhaltung jahrelang gekämpft wurde, sanieren - das hat Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) am Donnerstagvormittag überraschend verkündet. Künftig wird es dort auch ein Girardi-Museum geben.
Das Haus in der Leonhardstraße - es ist das Geburtshaus des berühmten Schauspielers Alexander Girardi, daher der Name - erhitzte immer wieder die Gemüter. Eigentümer Otto Roiss, ein Unternehmer aus Voitsberg, der das Haus vor einigen Jahren gekauft hat, wollte es ausbauen, wurde von der Altstadt-Kommission und dem Denkmalamt aber im Kreis geschickt. In den letzten Jahren verfiel das leer stehende Haus zumindest äußerlich zusehends - manche sagten: Es wurde dem Verfall preisgegeben. Zu allem Überdruss sind zuletzt auch noch Hausbesetzer eingezogen...
Es war zu befürchten, dass sich der bauliche Zustand mit der Zeit so verschlechtert, dass eine Sanierung wirtschaftlich nicht mehr zumutbar ist - und es dann abgerissen wird. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass so etwas in der steirischen Landeshauptstadt passiert - siehe Kommodhaus. Bürgermeister Nagl versprach jedoch alles zu tun, um das Girardihaus zu retten.
Langfristiger Baurechtsvertrag
Und er hat Wort gehalten: Die Stadt schließt mit dem Hauseigentümer einen Baurechtsvertrag mit einer Mindestdauer von 35 Jahren ab und wird das Haus dann sanieren - das ist das Ergebnis monatelanger Verhandlungen. „Ich bin sehr stolz, dass es gelungen ist, ein Stück unserer Stadt-Geschichte zu erhalten und der Bevölkerung zurückgeben zu können“, sagt Nagl. Freudiger Nachsatz von seinem „Vize“ Mario Eustacchio (FPÖ): „Was lange währt, wird endlich gut!“ Der Vertrag ist bereits unterzeichnet worden. Der Gemeinderat muss ihn zwar noch absegnen - das ist aber nur Formsache, die schwarz-blaue Rathauskoalition ist sich in der Sache einig.
Nach dem erfolgreichen Vertragsabschluss wollen wir nun ehestmöglich mit der Sanierung beginnen!
Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP)
Neben dem besagten Girardi-Museum soll es in Zukunft auch wieder eine Gastronomie geben - früher befand sich dort ja der vor allem bei Studenten beliebte Girardikeller. Mit einem renommierten Grazer Gastro-Unternehmen seien bereits Gespräche geführt worden, heißt es. Zudem sind Büros und Proberäume für die Kunst-Universität geplant.
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