Zwei US-Amerikaner haben im ersten Training für die Ski-Weltcup-Abfahrt in Gröden den schnellsten Weg ins Ziel gefunden. Jared Goldberg stellte auf der wegen Nebels verkürzten Saslong in 1:25,48 Minuten die Bestzeit auf, dahinter landete am Mittwoch sein Teamkollege Bryce Bennett. Bennett hatte wie der Norweger Kjetil Jansrud 22 Hundertstelsekunden Rückstand. Schnellster ÖSV-Mann war der Kärntner Max Franz (+0,50 Sekunden), der in Gröden 2016 triumphiert hatte, als Fünfter.
Zweitbester Österreicher war der Tiroler Romed Baumann als Achter, er startet allerdings seit dem vergangenen Winter für den Deutschen Ski-Verband (DSV). Von den übrigen Österreichern reihten sich Hannes Reichelt (15./+1,05), Matthias Mayer (16./+1,06), Vincent Kriechmayr (22./+1,35), Fast-Val-d‘Isere-Sieger Otmar Striedinger (23./+1,37), Daniel Hemetsberger (24./+1,44) und Christian Walder (26./+1,48) innerhalb der Top 30 ein.
Die Strecke sei im Vergleich zum vergangenen Jahr „um einiges einfacher“ zu befahren gewesen, meinte Franz. „Letztes Jahr war das erste Training so schnell und hart, da ist es voll zur Sache gegangen. Heute ist es wirklich fein zu fahren“, sagte der Saslong-Liebhaber. „Ich weiß, da herunter kann ich schnell sein. Die Ciaslat mag ich, die funktioniert.“
Verspätung wegen Nebel
Durch den Nebel speziell im oberen Teil, weswegen das Training mit eineinhalb Stunden Verspätung begann, wurde der Schnee feuchter und weicher. Nicht nur für Doppel-Olympiasieger Mayer war der Untergrund dadurch eine Spur zu langsam. „Ich hoffe einmal, dass es sich ändert, damit wir eine gescheite, knackige Abfahrt haben“, betonte der 30-Jährige, für den die Saslong nicht zu den Lieblingspisten im Weltcup zählt. „Ich habe es doch lieber steiler und eisiger. Aber es ist eine große Aufgabe, dass ich da schnell bin.“
Mit Aleksander Aamodt Kilde, dem Weltcup-Gesamtsieger der Vorsaison, fuhr ein weiterer Norweger auf den vierten Platz hinter den Ex-aequo-Zweiten Bennett und Jansrud. Dass die Saslong eine Strecke für die „Elche“ ist, ist kein Geheimnis. Von den jüngsten 15 Bewerben gingen neun mit einem norwegischen Sieg zu Ende. 2019 musste die Abfahrt wetterbedingt abgesagt werden.
Holzfiguren statt Fans
Die Speed-Klassiker im Grödner Tal finden heuer wegen der Coronavirus-Pandemie ohne Publikum im Zielraum statt. Am Freitag soll der Super-G über die Bühne gehen, Termin für die Abfahrt ist traditionell der Samstag (beide 11.45 Uhr). Davor gibt es am Donnerstag noch ein zweites Training. „Zumindest haben wir auf der Tribüne ein paar Holzfiguren“, sagte Jansrud. „Ich glaube, die Fans werden uns da erstmals wirklich abgehen“, urteilte Mayer, dessen Anhang es aus Kärnten nicht allzu weit gehabt hätte. Auch Franz war zuletzt immer von Familie und treuen Fans nach Südtirol begleitet worden.
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