Rund um die Regeln für die Schulen herrscht ein Kommunikations-Chaos, Lehrer beklagen fehlende Information. Nun ist klar: Schüler dürfen vor Weihnachten zu Hause zu bleiben, wenn sie sonst andere gefährden würden.
Gehört haben es viele, es wurde oft angedeutet, in einem Schreiben sogar suggeriert, aber klare Worte dazu, ob eine freiwillige Quarantäne oder das Zuhausebleiben, um etwa die Großeltern nicht zu gefährden, denn nun ein Entschuldigungsgrund für das Fernbleiben aus dem Unterricht ist, hat niemand vernommen. Die Frage und die nicht leicht zu bekommende Antwort sind symptomatisch für das Kommunikations-Chaos, das rund um die Regeln für die Schulen herrscht.
Zwar gilt weiter die Schulpflicht, „Selbstisolation“ wird nicht als Entschuldigungsgrund anerkannt. Aber die glaubhafte Versicherung, zu Hause zu bleiben, um so Oma oder Opa vor einer Corona-Ansteckung zu schützen, gilt als Entschuldigung. Ein Freibrief fürs Schuleschwänzen sei dies nicht, wird betont.
Ich kann versprechen, dass wir es rechtzeitig sagen, wenn wir abschätzen können, wie im Jänner die Infektionszahlen sind.
Bildungsminister Heinz Faßmann zur nach wie vor unklaren Rückkehr der Oberstufenschüler in die Klassen
Kimberger: „Wir erfahren alles nur aus den Medien“
Die meisten Bildungsdirektionen kennen diese Option nur vom Hörensagen. Lediglich in Oberösterreich haben Schulen einen Brief erhalten, in dem suggeriert wird, dass solch eine Möglichkeit vor den Weihnachtsferien bestehe. Die Lehrergewerkschaft beklagt überhaupt fehlende Information. „Wir erfahren alles nur den Medien“, sagt Pädagogen-Vertreter Paul Kimberger zur „Krone“.
Er rückt auch die Weigerung für verpflichtende Tests zurecht: „Ich plädiere schon seit Langem dafür, jeden Schulstandort mit Schnelltests auszustatten“, so Kimberger. Er sei absolut für regelmäßige Tests, aber das mache nur Sinn, wenn dies auch für die Schüler gelte. Kimberger verweist auf die zahlreiche Teilnahme der Lehrer am ersten Massentest (mehr als 70 Prozent), aber er betont auch: „Überzeugung und gute Argumente sind mir wichtiger als Zwang.“
Ob es, wie angekündigt, überhaupt eine Testpflicht für Pädagogen gibt, ist weiterhin unklar. Das sei „nicht abschließend geklärt“, meinte Bildungsminister Heinz Faßmann am Mittwoch. Ebenso ungewiss ist, wann die Oberstufenschüler aus dem Home-Schooling zurück in die Klassen dürfen. Das werde von den Infektionszahlen abhängig sein, so das Ministerium.
Neues Lernhilfe-Angebot in den Ferien
Für benachteiligte Schüler gibt es nun ein spezielles Lernhilfe-Angebot in den Weihnachts- und Semesterferien. Für die Familien ist die Unterstützung gratis, die Kosten in der Höhe von einer Million Euro trägt das Unterrichtsministerium. Alle Infos finden Sie hier.
Kronen Zeitung
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