Bund-Länder-Gipfel

Corona: Jetzt blüht uns neuer Lockdown in Ferien

Politik
18.12.2020 08:22

In unseren Nachbarländern explodieren die Corona-Infektionszahlen, und auch bei uns wird eine neue Steigerung befürchtet. Dies hielt am Donnerstagabend auch die Corona-Ampelkommission fest: Aufgrund der „feiertagsbedingten Kontakthäufungen“ sei mit einem weiteren Fallanstieg zu rechnen, weitere präventive Maßnahmen seien daher „angebracht“, hieß es. Bedeutet: Österreich dürfte ab dem 26. Dezember und bis zum 11. Jänner wieder komplett herunterfahren. Am Freitagnachmittag gibt es eine Konferenz zwischen Regierung und Landeshauptleuten, Details werden wohl im Anschluss präsentiert.

Egal, ob Bayern, Schweiz, Tschechien oder Slowakei: In unserer Nachbarschaft explodieren gerade ausgerechnet kurz vor Weihnachten die Corona-Infektionszahlen. Gleichzeitig sind bei uns nun schon 5000 Corona-Todesopfer zu beklagen. 

Auch die Infektionszahlen in Österreich entwickeln sich nicht wie erhofft. Sie sind durch die drei harten Lockdown-Wochen zwar deutlich gedrückt worden - doch das Ziel von weniger als 1000 Neuinfizierten pro Tag wurde klar verfehlt. Am Donnerstag meldete man 2485 neue Fälle. Eine Woche davor waren es mit 2686 ähnlich viele.

Österreich in unerfreulicher „Seitwärtsbewegung“
Für die nächsten Tage und insbesondere rund um Weihnachten muss eine Steigerung befürchtet werden, weil mehr und mehr „Opfer“ der Lockerung ab dem 7. Dezember in die Statistik wandern und die Feiertage zu verstärkten Kontakten führen. 
So hört man, dass sich Österreich nun nicht mehr in einer „Abwärts-“, sondern in einer unerfreulichen „Seitwärtsbewegung“ befinde - und das lässt angesichts der Aufwärtsbewegung in den Nachbarländern Schlimmes befürchten.

„Österreich ist leider keine Insel“, betont Bundeskanzler Sebastian Kurz mit zunehmenden Sorgenfalten auf der Stirn. Noch will aber auch er nicht bestätigen, dass ein weiterer Lockdown kommt. Aber sowohl in der Regierung und in den Ländern - aus dem Burgenland und Kärnten kommen klare Aussagen Richtung Ferien-Lockdown - verdichten sich seit Donnerstag die Anzeichen massiv, dass ein neuerliches Total-Herunterfahren des Alltags in Österreich immer näher rückt, das mit hoher Wahrscheinlichkeit am Nachmittag bei einem Bund-Länder-Gipfel fixiert wird.

Bundeskanzler Kurz spricht am Nachmittag mit den Landeschefs: „Österreich ist keine Insel.“ (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Bundeskanzler Kurz spricht am Nachmittag mit den Landeschefs: „Österreich ist keine Insel.“

Denn eine Regelung ab Stefanitag ist noch ausständig. Die Anfang der Woche veröffentlichte Verordnung gilt nur bis zum Christtag. Für die Zeit danach ist nun - geltend mindestens bis zum Ende der verlängerten Ferien, also 10. Jänner - eine Regelung zu erwarten, die selbst über die von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner vorgeschlagene „Winterruhe“ mit Sperre der Geschäfte in der ersten Jännerwoche hinausgeht.

Soll heißen: Ab dem 26. Dezember sperrt Österreich schon wieder zu. Was das für Handel, Betreiber der Skigebiete und viele weitere Branchen, aber vor allem für die Menschen bedeutet - das kann man sich vorstellen. Auch die Ausgangsbeschränkungen könnten wieder ausgeweitet werden.

Doch es könnte der einzige Weg sein, ein neuerlich auch in Österreich explosionsartig steigendes Infektionsgeschehen zu verhindern. Und vor allem endlich das Sterben mit Corona-Erkrankungen einzudämmen!

Kronen Zeitung/krone.at

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