Das IT-Security-Unternehmen Avast mit Sitz in Prag warnt vor verseuchten Browser-Erweiterungen für Google Chrome und Microsoft Edge, die weltweit auf drei Millionen Rechnern installiert sind. Sie stehlen persönliche Daten und lotsen die Nutzer auf betrügerische Websites.
Avast hat bei einer groß angelegten Untersuchung populärer Add-ons für Chrome und Edge Dutzende Erweiterungen identifiziert, die Schadcode enthielten. Bei den Erweiterungen handelt es sich um angebliche Bild- oder Video-Downloader, mit denen Nutzer Inhalte von Seiten wie YouTube, Facebook, Vimeo oder Spotify herunterladen.
Die komplette Liste der verseuchten Add-ons - viele bedrohen beide Browser:
Sollten Sie in Ihrem Chrome- oder Edge-Browser eine der Erweiterungen verwenden, empfiehlt sich die sofortige Deinstallation und ein Virenscan. Die verseuchten Add-ons auf JavaScript-Basis sind nämlich in der Lage, weiteren Schadcode nachzuladen, saugen private Daten ab und lotsen User auf betrügerische Websites.
Wie kam die Malware durch den Sicherheits-Check?
Unklar ist derzeit noch, wie die Entwickler der Erweiterungen die Prüfprozesse bei Google und Microsoft täuschen konnten, die den Vertrieb verseuchter Tools über die jeweiligen Add-on-Marktplätze verhindern sollen.
Hier gibt es mehrere Möglichkeiten: Kriminelle könnten zunächst „saubere“ Versionen der Tools hochgeladen und anschließend per Update den Schadcode nachgereicht haben. Google und Microsoft könnten an der Erkennung des Schadcodes gescheitert sein. Die Add-ons könnten von ihren Programmierern aber auch an Cyberkriminelle verkauft worden sein, die nachträglich den Schadcode einbauten und per Update auslieferten. Der erfolgreiche Hack eines Entwicklerkontos könnte Cyberkriminellen ebenfalls die Möglichkeit gegeben haben, die Tools zu manipulieren.
Immer wieder Probleme mit Erweiterungen
Probleme mit Browser-Erweiterungen gibt es immer wieder. Erst vor einem Jahr gab es bei Google Chrome und Mozilla Firefox Probleme mit verseuchten Erweiterungen, die den Browser-Verlauf ausspähten, ruft „Ars Technica“ in Erinnerung. Damals waren vier Millionen User betroffen.
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