Gelatine, Glukosesirup, Zitronensäure, Wasser - an Gummibären denken sofort jene, die die Zutaten hören, aus denen Florian Hartmann und Melanie Baumgartner mit anderen Forschern an der Johannes-Kepler-Universität in Linz biologisch abbaubare Biogele herstellten. Sie sind Basis für nachhaltige Elektronik und Robotik.
Ein breit grinsendes Emoji ziert die schwarze Espresso-Tasse, die am Tisch vor Martin Kaltenbrunner steht. Das Häferl könnte auch Ausdruck der Freude darüber sein, dass das von Kaltenbrunner geführte Soft-Materials-Labor am Linz Institute of Technology, sowie die Abteilung der Physik der weichen Materie der Johannes-Kepler-Uni zuletzt den Landespreis für Innovation einheimsten.
Drei Jahre geforscht
Ausgezeichnet wurde dabei ein von Florian Hartmann und Melanie Baumgartner geleitetes Forschungs-Projekt rund um biologisch abbaubare Elektronik und Robotik. „Drei Jahre haben wir uns intensiv mit der Optimierung des Materials beschäftigt“, verraten Hartmann und Baumgartner. Aus Gelatine, Wasser, Glukosesirup und Zitronensäure wurde dabei ein elastisches Biogel hergestellt, das Basis für weiche Robotik und dehnbare Elektronik ist, die auch auf der Haut getragen werden kann.
Viel Potenzial im medizinischen Bereich
Vor allem im medizinischen Bereich könnte ein mit Elektronik ausgestattetes Produkt helfen, dass Patienten weniger eingeschränkt ihren Spitals-Aufenthalt verbringen müssen. „Auch in der Sportmedizin würde es den Komfortlevel erhöhen“, sagt Kaltenbrunner. Der Physiker hatte in den letzten Jahren mit einer mit 1,5 Millionen Euro dotierten European-Research-Council-Förderung zur Entwicklung weicher Roboter viel Lob erhalten. Wo großes Potenzial für die ausgezeichnete Innovation liegt? „Wir denken da in Richtung intelligente Wundversorgung“, sagt Kaltenbrunner. Hierzu sind aber Studien nötig, die viel Geld kosten.
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