Ende November kam es im obersteirischen Pflegeheim zu einem Corona-Cluster, sogar das Bundesheer musste einige Tage aushelfen. Nun offenbaren Protokolle grobe Missstände und belasten den Träger.
Der Fall hat in der ganzen Steiermark für Bestürzung gesorgt. Im Pflegeheim „Tannenhof“ in St. Lorenzen im Mürztal waren fast alle der 45 Bewohner mit Corona infiziert, und es gab auch mehrere Todesfälle.
Lage war außer Kontrolle
Die Lage war derart außer Kontrolle geraten, dass sogar das Bundesheer anrücken musste, um zu helfen. Pflegeombudsfrau Michaela Wlattnig forderte eine Überprüfung, ob die Hygienerichtlinien eingehalten wurden und ob für das Personal genügend Schutzausrüstung zur Verfügung stand.
Schwere Hygienemängel
Das war offenbar nicht der Fall. Es gab zwei Begehungen. Die Protokolle wurden der „Krone“ zugespielt. Darin ist von massiven Mängeln die Rede. Laut einer Mitarbeiterin habe es bereits Wochen davor Verdachtsfälle gegeben, es seien jedoch kaum Schutzvorkehrungen für die Bewohner getroffen worden - wenn das stimmt, ist das ein Skandal!
Bei der zweiten Begehung wurden Sachverständige trotz Termins zuerst 50 Minuten nicht hineingelassen. Dann wurde der Termin vom Sohn des Geschäftsführers, der auch beim Betreiber beschäftigt ist, abrupt abgebrochen - es wurde sogar mit der Polizei gedroht! Sollten die Missstände vertuscht werden?
Der Geschäftsführer des Heimes ließ der „Steirerkrone“ nach Anfrage jedenfalls ausrichten, er stehe für eine Stellungnahme nicht zur Verfügung ...
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