Leer gefegte Straßen und kaum Kunden in den Läden. In Tirols Tourismusorten fehlen ohne Urlauber die Umsätze. Die Sorgen sind groß.
Die Schaufenster sind schön dekoriert, Zimtgeruch liegt in der Luft und aus einem Geschäft tönt der Song „Last Chrismas“. Doch an das Weihnachtsfest im Vorjahr erinnert man sich in Seefeld sowie in anderen Tourismus-Hochburgen wie etwa in Mayrhofen, Serfaus oder Kitzbühel mit Wehmut zurück. Die Straßen sind leer gefegt, Verkäufer in den Läden einsam.
Die Stimmung unter den Händlern, Skiverleihern oder auch Fiakerfahrern ist angespannt. „Wir haben derzeit die Situation, dass wir geöffnet haben dürfen, unser Ort ohne geöffnete Hotels aber nicht wirklich funktioniert“, erklärt Alex Schmid, Obmann der Seefelder Kaufmannschaft. Besonders bitter: Durch die mögliche Öffnung fallen die Händler um wichtige Förderungen um. Einen dritten Lockdown sehen einige daher gar nicht so negativ. „Wir brauchen Hilfe und zwar mehr als den Fixkostenzuschuss“, betont auch Milena Kraxner.
Schon beim Ausleihen „Luftsprünge“
Mit ihrem Skiverleih trifft es die 29-Jährige am Hochplateau ganz besonders. „Wir leben zu 90 Prozent von Touristen. Im Moment mache ich schon Luftsprünge, wenn eine Handvoll Langläufer aus Innsbruck bei uns Ski ausleihen. Wir sind im Moment um jeden Einheimischen dankbar“, sagt die gebürtige Pettnauerin, die sich einen Umsatzersatz auch im Fall eines geöffneten Ladens wünscht. „Wir lassen den Skiverleih offen, solange es erlaubt ist. Aber eigentlich rentiert es sich nicht!“
Schmid fürchtet ohne Hilfe Schlimmes: „Wir bauen in der Hochsaison Polster auf, um in der Zwischensaison Mieten und Personal zahlen zu können. Ohne Umsätze wird es im Frühjahr Kündigungswellen geben.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.