„Sport ist wichtig“

Ski und Schule „nicht gegeneinander ausspielen“

Österreich
19.12.2020 11:48

Die Schulen nach den Ferien im Distanzunterricht, die Skigebiete ab 24. Dezember und auch während des harten Lockdowns nach Weihnachten offen - an dieser Regelung hatte es nach der Verkündung der neuen Verschärfungen prompt Kritik gegeben. „Man sollte diese Maßnahmen nicht gegeneinander ausspielen“, sagte dazu Bildungsminister Heinz Faßmann am Samstagvormittag bei einer Pressekonferenz. Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (beide ÖVP) ergänzte, dass sportliche Betätigung für die Bevölkerung wichtig sei.

Beide Maßnahmen - Schulen im Distance Learning, Skilifte für Tagesausflügler geöffnet - hätten „ihre Logik“, so Faßmann. Auch Köstinger versteht die Aufregung, die sich am Freitag vor allem in den sozialen Medien eingestellt hatte, nicht: Es sei kein großer Unterschied dazu, dass in Wien jemand mit der U-Bahn etwa zum Lainzer Tiergarten fahre, um laufen zu gehen. Die Skilifte würden für die Einheimischen geöffnet, sportliche Betätigung sei wichtig, „sinnvoll und wird für Entspannung sorgen“.

Tourismusministerin Elisabeth Köstinger, Finanzminister Gernot Blümel und Bildungsminister Heinz Faßmann verkünden „weitere Details zu den Corona-Maßnahmen“. (Bild: APA/Herbert Neubauer)
Tourismusministerin Elisabeth Köstinger, Finanzminister Gernot Blümel und Bildungsminister Heinz Faßmann verkünden „weitere Details zu den Corona-Maßnahmen“.

Ob die einzelnen Skilifte öffnen, sei Entscheidung der Landeshauptleute. „Die Situation ist extrem unterschiedlich.“ Während in großen Skigebieten die Kapazitäten angesichts ausbleibender Touristen sehr groß seien und Abstände daher kein Problem darstellen, könne es in stadtnahen Skigebieten - vor allem in der Nähe Wiens - zur Anreise sehr vieler Tagesausflügler kommen. 

Internationale Gäste würden dem Wintertourismus klar fehlen. Für eine Öffnung der Skigebiete inklusive Hotellerie und Gastronomie sei das Infektionsgeschehen aber zu hoch: „Die Zahlen machen eine Öffnung nicht möglich.“ Sie habe aber Verständnis für jeden Einzelnen, der darunter leide: „Die Situation ist absolut dramatisch.“

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Die Situation ist absolut dramatisch.

Tourismusministerin Elisabeth Köstinger

Regionale Massentests, um gegenzusteuern
Man hoffe nun, dass es mit den Infektionszahlen schnell nach unten gehe, um noch einen Teil der Wintersaison „bis nach Ostern retten zu können“. In Regionen, in denen ein Sieben-Tage-Mittel von 150 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschritten werde, will man mit Massentests gegensteuern.

Einige Bundesländer überlegen Aufsperren noch
Während einige Bundesländer die Skilifte in Betrieb nehmen, wird in anderen noch überlegt.

  • In Salzburg etwa preschte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) damit vor, erfolgreich in Wien für einen Skibetrieb während des Lockdowns geworben zu haben. Die Liftbetreiber sind nach Informationen der „Krone“ allerdings skeptisch - und wollen erst am Samstag entscheiden, ob sie wirklich starten.
  • In Tirol sperren die Lifte für die Einheimischen wie vorgesehen ab dem 24. Dezember auf.
  • Auch Oberösterreich lässt das Aufsperren der Skigebiete unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zu.
(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)
  • Die Ötscherlifte und die Hochkar Bergbahnen in Niederösterreich starten ebenfalls zu Weihnachten in den Skiwinter. Am Freitagabend wurde durchgehender Betrieb ab dem 24. Dezember angekündigt.
  • Aus dem Büro der steirischen Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) hieß es Freitagabend, dass man sich mit den anderen Bundesländern abstimmen werde, um eine einheitliche Vorgehensweise sicherzustellen.
  • Auch Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sprach davon, dass sich die Länder noch absprechen würden.
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