„Die Zeit läuft ab“

ISS-Crew kämpft mit Problemen wegen Luftleck

Wissenschaft
19.12.2020 12:06

Im russischen Teil der Internationalen Raumstation ISS kämpft die Crew wegen eines Lecks mit Problemen bei der Luftversorgung. Die Raumfahrer müssten nun die undichte Stelle finden, weil die Sauerstoffreserven immer kleiner würden, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS nach einer Schaltung zwischen der ISS und der Leitzentrale in Moskau. Es sei nicht klar, wo genau sich die undichte Stelle in einem Übergang zum Modul „Swesda“ („Stern“) befinde, sagte ein Experte auf der Erde.

Das Problem mit Luftaustritt und Druckabfall in dem Modul gibt es bereits seit August. Die Zeit laufe ab, das Problem müsse gelöst werden, hieß es seitens der Flugleitzentrale. Der Kosmonaut Sergej Ryschkow auf der ISS sagte, dass die Luft aus einem Übergang zum Modul „Swesda“ ausweiche. Unklar sei, wo genau. Diskutiert werde demnach nun, den Teil hermetisch abzuriegeln, um die Luftversorgung nicht zu gefährden. Das werde die Arbeit auf der ISS beeinflussen, hieß es.

Im Oktober mit Teebeutel Riss gefunden
Bereits im Oktober glaubte die Besatzung, in einem Übergangsteil des „Swesda“-Moduls den Riss gefunden zu haben. Die Raumfahrer hatten dafür einen Teebeutel eingesetzt, der sich in der Schwerelosigkeit auf die undichte Stelle zubewegte. Die etwa 4,5 Zentimeter lange Öffnung wurde gestopft. Die Ursache für das Leck war unklar. Später stellte sich heraus, dass weiter Luft austrat. Auch ein Außeneinsatz im Weltall brachte im November nicht mehr Klarheit.

ISS (Bild: NASA)
ISS

Zuletzt Probleme mit der Stromversorgung
Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos hatte stets betont, dass es keine unmittelbare Gefahr für die Besatzung der ISS gebe. Auf der mehr als 20 Jahre alten Raumstation kommt es immer wieder zu Pannen. Zuletzt hatte es auch Probleme mit der Stromversorgung und der WC-Anlage gegeben. Im Außenposten der Menschheit im All, der in rund 400 Kilometern Höhe um die  Erde kreist, halten sich derzeit sieben Raumfahrer - zwei Russen, vier US-Amerikaner und ein Japaner - auf.

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