Ferrari hat sich nach Platz sechs in der Konstrukteurs-WM und damit der schlechtesten Formel-1-Saison seit 40 Jahren neu eingeschworen. „Das Team war in den vergangenen Jahren in der Lage, Zweiter zu werden. Ich denke also, dass der dritte Platz nicht völlig unmöglich ist“, macht Mattia Binotto seinem neuen Fahrer-Duo Druck. „Das sollte das Minimalziel sein", ergänzte der Teamchef der Scuderia. Und der Italiener will weder Charles Leclerc noch Vettel-Nachfolger Carlos Sainz zur unumstrittenen Nummer 1 im Team machen.
„Im Vertrag steht nichts davon, dass Charles der Teamleader ist“, stellt Teamchef Mattia Binotto klar. Sainz und Leclerc dürfen „frei gegeneinander fahren“, unterstreicht er, und sie werden „gleiche Voraussetzungen“ haben, „zumindest am Saisonbeginn“.
Token-System als Problem?
Allerdings könnte das neue Token-System der Formel 1 im nächsten Jahr kleinere Teams wie Racing Point oder Alpha Tauri Vorteile verschaffen, warnte Binotto. Er habe trotz der sieglosen und desaströsen Saison immer noch das volle Vertrauen seiner Vorgesetzten, ist Binotto überzeugt. Dabei hatte CEO Louis Camilleri, ein Unterstützer Binottos, vor kurzem seinen Rücktritt erklärt und für John Elkann Platz gemacht. “Ich weiß natürlich, dass auch meine Zeit nicht ewig ist, ist Binotto bewusst.
Laut Binotto läuft der neue und verbesserte Ferrari-Motor erfolgreich auf dem Prüfstand. „Bei der Power Unit werden wir uns verbessern“, ist Binotto überzeugt. Der kommende Ferrari wird SF21 heißen. Pilotiert wird er von Charles Leclerc sowie dem von McLaren kommenden Spanier Carlos Sainz Jr., der den Deutschen Sebastian Vettel ersetzt.
Mick Schumacher im Fokus
Ferrari hat starke Bande zu Alfa Romeo, nun aber auch Personal zum US-amerikanischen Haas-Team transferiert. Dort wird 2021 Mick Schumacher sein Renndebüt in der Formel geben. Binotto glaubt, dass der 21-jährige Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher einen zähen Start erleben, sich wie bisher aber immer in der zweiten Saisonhälfte steigern werde und 2022 durchstarten könne.
Helfen soll dabei die nicht zuletzt wegen der neuen Budget-Obergrenzen erfolgte Ferrari-Personalunterstützung. Die für Haas abgestellten Ferrari-Experten wie etwa Chassis-Mann Simone Resta werden zwar weiter in Maranello arbeiten, aber in einem eigenen Gebäude ohne Konnex zum Ferrari-Hauptgebäude.
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