Seit 1999 ist der Burgenland-Kroate Zsifkovics Generalsekretär der Bischofskonferenz und damit auch Schnittstelle der römisch-katholischen Kirche zur Politik. Seine Berufung zum neuen Eisenstädter Bischof hatte etlichen Wirbel ausgelöst. Vorgänger Paul Iby wäre nach dem Einreichen seines Rücktrittsgesuchs aus Altersgründen gerne noch etwas länger Kirchenoberhaupt im Burgenland geblieben. Dieser Wunsch wurde ihm von Rom nicht erfüllt, hinderlich könnten kritische Aussagen zum Zölibat gewesen sein. Auch Umbesetzungen in der Diözese durch Zsifkovics sorgten für Unmut.
Rätselraten herrscht nach wie vor über den neuen Generalsekretär der Bischofskonferenz. Namen wollte man offiziell keine nennen, zuletzt war der Wiener Caritasdirektor Michael Landau Teil der Gerüchteküche. Fest steht: Der Nachfolger von Zsifkovics muss ebenfalls Geistlicher sein, bedingungslose Loyalität zu Rom wie auch zu Schönborn ist ebenfalls ein Kriterium. Die Amtsperiode des Generalsekretärs beträgt fünf Jahre ehe er sich eine Wiederwahl stellen muss.
Die Herbst-Vollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz findet unter dem Vorsitz von Kardinal Christoph Schönborn von 15. bis 18. November im Stift Heiligenkreuz statt. Im Mittelpunkt der Beratungen stehen laut "Kathpress" aktuelle Fragen mit Blick auf Gesellschaft, Staat und Kirche. In diesem Zusammenhang wird es auf Einladung von Bundespräsident Heinz Fischer am Dienstag zu einer Begegnung der Bischöfe mit dem Staatsoberhaupt in der Hofburg kommen. Zuletzt hatte Schönborn mit kritischen Worten gegenüber der Bundesregierung zum Budget aufhorchen lassen.
Auch die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen gegen Missbrauch in Kirchenkreisen werden bei der Herbst-Vollversammlung der Bischöfe Thema sein. Bereits im Sommer wurde nach der Vollversammlung in Mariazell ein Rahmenplan dazu beschlossen, der ein "geordnetes Vorgehen" vorsieht. Gegründet wurde auch eine "Stiftung Opferschutz", aus der sowohl Therapiekosten als auch Schmerzensgeld- und Schadensersatz-Zahlungen finanziert werden. Schönborn hatte zugesichert, dass es "weder Unter- noch Obergrenzen" beim Finanzvolumen geben werde. Die vom Kardinal eingesetzte Opferanwaltschaft hat bisher 39 Entschädigungszahlungen beschlossen und an die Bischöfe weitergeleitet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.