Großer Wirbel nach einer Datenpanne bei der digitalen Übermittlung von Gurgeltest-Ergebnissen. Denn um die Tests dann zuordnen zu können, wurden die Schüler - zum Ärger mancher Eltern - fotografiert!
Als hätte es in den Schulen heuer nicht schon genügend Aufregung und Pannen gegeben, sorgt kurz nach dem zweiten und just vor dem dritten Lockdown in den Weihnachtsferien nun auch noch eine Daten-Panne für Wirbel. Ausgerechnet bei der Übermittlung der Ergebnisse der Corona-Gurgeltests, die in Form einer Studie des Bildungsministeriums in 46 ausgewählten und bei Verdachtsfällen auch in anderen Klassen durchgeführt werden, gab es Probleme. Denn weil das digitale System kurzzeitig ausgefallen ist, mussten die teilnehmenden Schüler nach den Tests samt Schülerausweis fotografiert werden.
„Nur um sicherzustellen, dass es dadurch zu keinerlei Verwechslungen bei der Testauswertung kommt“, bestätigt man auf „Krone“-Anfrage bei der Bildungsdirektion. Die Fotos seien nach erfolgter Auswertung der Gurgeltests zudem sofort vernichtet worden, beteuern die Behörden. „Dies geschah ausschließlich zur Sicherheit der getesteten Schüler und entspricht voll und ganz der Datenschutzgrundverordnung“, ergänzt die Bildungsdirektion.
Weit weniger sicher sind sich da aber die Eltern der betroffenen Kinder. „Wir wurden vorab weder um Erlaubnis gefragt noch über die Notwendigkeit der Fotos informiert“, wird bekrittelt. Und da die Sozialversicherungsdaten der ausgewählten Schüler vor den Testungen ohnehin bekannt gegeben wurden, kann das Argument der Zuordenbarkeit ebenso nicht nachvollzogen werden. „Wir fordern volle Transparenz und wollen ganz genau erfahren, wer die Fotos der Kinder zu Gesicht bekommen hat!“
Wie viele Kinder genau betroffen sind, ist derzeit ebenso unbekannt wie die Ursache für den Ausfall der Datenübertragung. Mit der Weihnachtsruhe in so manchen Bildungshäusern ist es wohl spätestens jetzt aber endgültig vorbei.
Nikolaus Frings und Lukas Lusetzky, Kronen Zeitung
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