Deutschland

Amazon: Mitarbeiter streiken bis Heiligabend

Web
21.12.2020 11:29

Beschäftigte des Versandhändlers Amazon haben mit Beginn der Nachtschicht zum Montag an sechs Standorten in Deutschland die Arbeit niedergelegt. Die Streiks sollen bis einschließlich Heiligabend andauern. Die Gewerkschaft Verdi rechnet mit rund 1700 Streikteilnehmern.

„Die Schließung des stationären Einzelhandels in der vergangenen Woche hat das Bestellaufkommen bei Versandhändlern wie Amazon noch einmal deutlich gesteigert. Während der Konzern seine Milliardengewinne weiter erhöht, verweigert er den Beschäftigten eine tarifvertragliche Bezahlung. Das sind Mindestbedingungen“, kritisiert Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. „Stattdessen werden unsere Kolleginnen und Kollegen einem noch größeren Druck ausgesetzt, weil Amazon trotz der zusätzlichen Arbeitshetze Lieferversprechungen macht. Das geht unweigerlich auf Kosten der Gesundheit der Belegschaft, gerade jetzt unter den Bedingungen der Pandemie.“

(Bild: APA/dpa/unbekannt)

Die Beschäftigten fordern die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels sowie den Abschluss eines Tarifvertrages für gute und gesunde Arbeit. „Für diese selbstverständlichen Forderungen kämpfen die Kolleginnen und Kollegen seit inzwischen bald acht Jahren. Aber die aktuelle Situation macht einmal mehr deutlich, wie wichtig dieses Anliegen ist. Die Beschäftigten bei Amazon haben den Schutz ihrer Gesundheit und eine Bezahlung verdient, die zum Leben reicht“, so Nutzenberger weiter. „Bei Amazon reden wir von einem Unternehmen, das sich in der aktuellen Krise eine goldene Nase verdient. Der Chef des größten Online-Versandhändlers, Jeff Bezos, war schon vorher der reichste Mann der Welt.“

Amazon: „Keine Auswirkungen auf Geschäft“
Amazon erwartet nach eigenen Angaben keine Auswirkungen des Streiks auf sein Geschäft. Der allergrößte Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeite ganz normal. Amazon biete ein Umfeld, in dem man gerne arbeite, sich einbringen und erfolgreich sein könne, so der Online-Händler.

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