„Krone“: Warum kommt ein ausländischer Investor zum Zug?
Frießer: Wenn wir einheimische Investoren hätten, würden wir uns sehr darüber freuen. Aber leider sind die Probleme vielschichtig. Seefeld hatte mal 10.000 Gästebetten, heute sind es 6200. Viele Betriebe sind zu klein, tun sich bei der Personalsuche schwer oder finden keine Nachfolger. Die Konsequenz: Sie geben auf. Aber so wie Tiroler Firmen erfolgreich ins Ausland exportieren und dort Grund und Boden kaufen, so geschieht das umgekehrt auch hier in Tirol. Wenn man sich die Beispiele ausländischer Betreiber in Seefeld ansieht, dann muss man sagen, dass das sehr gut funktioniert.
Im Ort wurde eine Petition gegen das Projekt gestartet.
Für eine Petition ist es zu spät. Der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan für den Großbeherbergungsbetrieb wurde im Gemeinderat einstimmig beschlossen. Der Campingplatz, der früher eigentlich zu klein war, erhält nun als Ergänzung ein Appartementhotel mit in Summe 470 Betten. Das Projekt ist bereits durch alle Instanzen, auch naturschutzrechtlich. Jetzt noch offen ist die Widmung für 3400 von 6000 Quadratmetern Grund, die wir als Gemeinde zur Verfügung stellen. Das wird im Bauausschuss im Jänner behandelt.
Wie will die Gemeinde den Ausverkauf verhindern?
Es ist nicht geplant, ein Chaletdorf zu bauen. Es handelt sich auch nicht um ein Investorenmodell, sondern wir haben den Einzelinvestor TA2 und mit Landal einen Betreiber, der 90 große Ferienparks europaweit betreibt. Das erschließt ganz neue Gästeschichten für uns.
Es heißt, mit dem Geld aus dem Grundverkauf wird ein Finanzloch aus der Nordischen Ski-WM gestopft.
Der Investor hat bereits vor der WM 2019 Interesse bekundet. Die Gemeinde lukriert durch den Grundverkauf 1,8 Millionen €, finanziert damit den Umbau der Tennis-Anlage und erhält einen funktionierenden Hotelbetrieb zurück, für den rund 36 Millionen € investiert werden.
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