„Hochwirksamer Schutz“

Russen und Briten wollen Impfstoffe kombinieren

Ausland
21.12.2020 16:38

Im Kampf gegen das Coronavirus soll eine Kombination aus dem russischen Impfstoff „Sputnik V“ und dem britischen Astrazeneca-Vakzin zu einem hochwirksamen Schutz vor dem Erreger führen. Das teilten beide Seiten am Montag mit. Eine Kombination verschiedener Impfstoffe könne laut Astrazeneca womöglich zu einem besseren Schutz gegen das Virus führen. Der Chef des Gamaleja-Forschungszentrums für Epidemiologie und Mikrobiologie, Alexander Ginzburg, sagte in Moskau, dass beide Impfstoffe zusammenpassten.

Kremlchef Wladimir Putin lobte im Staatsfernsehen die Kooperation als beispielhaft. Hier werde getan, wozu die Weltgesundheitsorganisation immer wieder aufrufe: „zur Vereinigung der Anstrengungen“. Beide Seiten unterzeichneten ein Memorandum für eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Impfstoffen. Russland hat neben „Sputnik V“ noch zwei weitere Impfstoffe entwickelt. 

Russischer Impfstoff „hochwirksam“ bei Mutationen
Russlands staatlicher Direktinvestmentfonds RDIF hatte Astrazeneca nach eigenen Angaben eine Zusammenarbeit angeboten. Während in Russland bereits Massenimpfungen laufen mit „Sputnik V“, ist das Vakzin von Astrazeneca bisher nicht zugelassen. RDIF-Chef Kirill Dmitrijew sagte, dass Russland offen sei für weitere Kooperationen mit westlichen Partnern. „Sputnik V“ sei preisgünstig und auch bei Mutationen hochwirksam.

Umfangreiches Impfprogramm bis November 2021
In Russland sollen nach Angaben der Gesundheitsbehörden bis Jahresende mehr als eine halbe Million Impfdosen verabreicht werden. Bis November 2021 sollen 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sein. Das Land will im nächsten Jahr eine halbe Milliarde Impfdosen produzieren lassen - vor allem für den Export.

Links der britische Impfstoff von AstraZeneca, auf der rechten Seite der russische „Sputnik V“-Impfstoff (Bild: APA/University of Oxford/AFP/Olga MALTSEVA, John Cairns)
Links der britische Impfstoff von AstraZeneca, auf der rechten Seite der russische „Sputnik V“-Impfstoff

Der Wissenschaftler Ginzburg sagte, dass in Kürze auch mit der Impfung von Über-60-Jährigen begonnen werde solle. „Sputnik V“ war zunächst nur für Menschen im Alter von 18 bis 60 Jahren zugelassen worden. Ginzburg äußerte die Hoffnung, dass sich auch Putin bald impfen lasse. Der 68-jährige Präsident hatte in der vergangen Woche erklärt, dass er wegen der bisherigen Nichtzulassung des Vakzins für ältere Menschen auf die Spritze verzichte.

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