Impfstoff-Zulassung

Anschober sieht „Wende im Kampf gegen Pandemie“

Politik
21.12.2020 23:18

„Wende im Kampf gegen die Pandemie“: Mit diesen Worten hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Montag das grüne Licht der europäische Arzneimittel-Agentur EMA für die Zulassung des Corona-Impfstoffs „Comirnaty“ des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer beschrieben. Schon bald könne man in Österreich mit den ersten Impfdosen rechnen. Damit „beginnen wir dann, in den Alten- und Pflegeheimen zu impfen“, so Anschober. Er selbst will sich, sobald alle Österreicher Zugang zum Vakzin haben, ebenfalls impfen lassen. Früher allerdings nicht, denn dann könnte es Kritik an der „privilegierten“ Position der Politiker geben, erklärte Anschober in der „ZiB 2“ am Montagabend.

Insgesamt wird im ersten Quartal von Biontech eine Lieferung von einer Million Dosen, davon im Laufe der ersten vier Wochen von ca. 230.000, kommen. „Danach rechnen wir noch auf die Marktzulassung von Moderna Anfang Jänner und daraufhin mit einer Lieferung dieses Impfstoffs von 200.000 Dosen im ersten Quartal. Und danach mit einer Marktzulassung des Impfstoffs von AstraZeneca im Februar. Davon werden im ersten Quartal 1,2 Millionen Dosen geliefert werden“, wie der Gesundheitsminister ausführte. Für einen Impfschutz sind zwei Dosen erforderlich.

„Auch die Nachrichten aus Großbritannien, dass es eine neue Virusvariante gibt, werden den Erfolg des Impfstoffs nicht schmälern, denn die Immunreaktion, die der Impfstoff hervorruft, richtet sich gegen mehrere Merkmale des Virus, einzelne Mutationen dürften sich deshalb nicht dramatisch auswirken“, kommentierte Dr. Christa Wirthumer-Hoche, Leiterin des Geschäftsfeldes AGES Medizinmarktaufsicht, die EMA-Entscheidung.

(Bild: stock.adobe, Krone KREATIV)

Kurz: „Erfreulicher Tag nach zehn Monaten harten Kampfes“
Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte die erste Zulassung bereits begrüßt und in einer Stellungnahme von einem „erfreulichen Tag nach zehn Monaten harten Kampfes gegen die Corona-Pandemie“ gesprochen. Man werde in Österreich nun „zügig mit der Verteilung und den ersten Impfungen ab dem 27. Dezember beginnen“.

Grundlage der EMA-Entscheidung ist eine klinische Studie, an der insgesamt rund 44.000 Menschen beteiligt waren. Die Hälfte erhielt den Impfstoff und die andere Hälfte erhielt ein Placebo. Die Menschen wussten nicht, ob sie den Impfstoff oder die Scheininjektion erhielten. Letztlich zeigte der Impfstoff in der klinischen Studie eine Wirksamkeit von 95 Prozent.

(Bild: EXPA/ Eibner/ Fleig)

Sicherheit und Wirksamkeit wird weiter überwacht
Die häufigsten Nebenwirkungen bei „Comirnaty“ - unter diesem Namen wird der Impfstoff vertrieben - waren normalerweise leicht oder mäßig und besserten sich innerhalb weniger Tage nach der Impfung. Dazu gehörten Schmerzen und Schwellungen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schüttelfrost und Fieber. Die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs wird weiterhin überwacht, hieß es.

In Europa hat Großbritannien bereits eine Notfallgenehmigung erteilt, in der Schweiz erhielt der Impfstoff am Samstag eine bedingte Marktzulassung. Außerhalb Europas haben schon die USA und Kanada mit Massenimpfungen mit dem Mittel begonnen.

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