Die ÖVP bleibt - wie zu erwarten - die dominierende Kraft in Tirol. Würden am Sonntag Landtagswahlen stattfinden, kämen die Schwarzen auf 42,7 Prozent. Platz zwei würden sich wieder die Blauen holen, die ihren Abwärtstrend stoppen konnten. Auf dem Vormarsch sind die Pinken - im Gegensatz zu den Roten...
Passend zum Jahresende hat die „Tiroler Krone“ bei IMAD eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben. Das Tiroler Institut für Marktforschung und Datenanalysen hat zwischen 14. und 17. Dezember 500 Tirolerinnen und Tiroler ab 16 Jahre befragt. Die Schwankungsbreite liegt bei diesem Sample bei 4,3 Prozent. Bei der Sonntagsfrage liegt die ÖVP weiter ganz klar in Führung, gefolgt von FPÖ, Grüne, SPÖ, Neos und Liste Fritz.
SPÖ dümpelt in Tirol bei 11,2 Prozent herum
Politikwissenschafter Christian Traweger von der Universität Innsbruck hat das Ergebnis analysiert: „Die Tiroler Volkspartei stagniert bei 42,7% mit ganz leichtem Prozentverlust zu ihrem letzten Ergebnis von rund 44%. Die SPÖ setzt mit Georg Dornauer an der Spitze ihren Abwärtstrend fort. Die Grünen liegen mit 13% etwas über Ihrem letzten Wahlergebnis, jedoch gleichauf mit den Umfragewerten aus dem letzten Jahr. Die Liste Fritz hat, wie auch die FPÖ, den Abwärtstrend gestoppt. Die Neos sind in Tirol absolut salonfähig geworden und kämen derzeit – sicherlich auch beflügelt durch die Regierungspartizipation in Wien – auf über neun Prozent, was fast einer Verdoppelung ihres letzten Ergebnis gleichkommt.“
Neos empfehlen sich für die Landesregierung
Das Ergebnis zeigt für Traweger auch auf, dass für die Tiroler VP bei der kommenden Landtagswahl nun auch die Neos als ernst zu nehmender Koalitionspartner in Frage kommen könnten, „was insgesamt ideologisch betrachtet einen größeren gemeinsamen Nenner heißt bzw. eine stärkere gemeinsame Vorgangsweise bei Projekten für das Land Tirol bedeuten kann.“
Gesundheit derzeit wichtigstes Thema
Und welche Themen interessieren die Tiroler? An erster Stelle liegen Gesundheit und Pflege, was natürlich dem Thema Corona geschuldet ist. Dahinter folgen Wohnen, Verkehr, Arbeitsplätze, Naturschutz und Bildung. Am unteren Ende der Skala liegen Landwirtschaft, Kultur und Sport. „Die Corona-Krise hat auch bei den vorrangigen Themenbereichen ihre Spuren gezogen. So werden die bisher vorrangigen Themen Wohnen und Verkehr vom nunmehr vorrangigen Thema Gesundheit und Pflege in ihrer Wichtigkeit klar überholt. Auch das Thema Arbeitsmarkt und Arbeitsplätze hat an Wichtigkeit stark zugenommen. Interessant ist sicher auch die Tatsache, dass das Thema Flüchtlinge bzw. Integration durch die Corona-Krise nur mehr von neun Prozent genannt wird, wobei es im letzten Jahr noch bei 16 Prozent lag“, analysiert die Chefin von IMAD, Barbara Traweger-Ravanelli.
Markus Gassler, Kronen Zeitung
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