Einen Tag vor Weihnachten zieht Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im #brennpunkt eine erste Jahresbilanz: „Es war ein extrem schwieriges, unfassbar anstrengendes Jahr.“ In dem emotionalen Gespräch mit Katia Wagner räumt er ein: „Auch ich sehne mich nach einem normalen Leben.“ In der Sendung überbrachten auch Tennis-Ass Dominik Thiem und der Wiener Dompfarrer Toni Faber besinnliche Weihnachtsgrüße an die krone.tv-Zuseher.
Ungewohnt persönlich blickt Bundeskanzler Kurz auf das Corona-Jahr 2020 zurück. „Ich habe so etwas noch nie erlebt“, räumt er ein. Berührt habe ihn der Zusammenhalt in unserem Land - und das trotz der oftmals „gedrückten Stimmung“, weil Alltägliches plötzlich nicht mehr möglich war. Die Pandemie sei aber noch keineswegs vorbei, sondern „wir werden noch einige Monate damit leben müssen“, so der Kanzler.
Wir werden noch einige Monate damit leben müssen.
Bundeskanzler Kurz über die Pandemie
„Meine Entscheidungen hatten extreme Dimensionen“
Graue Haare habe der Kanzler zwar noch nicht so viele entdeckt, dafür habe ihm das Corona-Jahr einige schlaflose Nächte gebracht, da die Entscheidungen „extreme Dimensionen“ hatten. So habe ihn beschäftigt, dass aus der Beendigung der Schuldenpolitik, auf die er „sehr stolz“ gewesen sei, durch die Pandemie „die höchste Verschuldung aller Zeiten“ geworden sei.
„Wie jeder andere bin ich auch Corona-müde“
Auch Kurz ist nach Monaten der Maßnahmen „wie jeder andere“ Corona-müde. Als „sozialen Menschen“ nerve ihn die private Kontakteinschränkung ebenso. Obwohl der Herbst und der Winter schwierig waren, blickt er aber zuversichtlich in Richtung 2021: „Im Sommer werden wir zur Normalität zurückkehren können.“
Im Sommer werden wir zur Normalität zurückkehren können.
Bundeskanzler Sebastian Kurz
Lockdown im Herbst hätte früher kommen müssen
Das Schwierige an der Pandemie seien die laufend neuen Informationen, die es im Moment einer Entscheidung gebe. Angesprochen auf Fehler im Jahr 2020, räumt der Kanzler ein, dass man im Herbst noch rascher hätte reagieren müssen. Obwohl er angesichts der Neuinfektionszahlen die Herbstferien verlängern wollte, hatten die Experten der Ampelkommission und auch einige Landeshauptleute Bedenken. „Im Nachhinein hat man gesehen: Es wäre gut gewesen“, sagt der Kanzler.
Kritik an FPÖ
Für die Aussage von FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch, die von einem Mitmachen bei den Massentests abgeraten hat, um zur Weihnachtszeit nicht Gefahr zu laufen, in Quarantäne zu müssen, hat Kurz kein Verständnis. „Ich habe selten etwas erlebt, was so absurd ist.“ Allgemein habe der Kanzler den Eindruck, dass das, was vom ehemaligen Koalitionspartner „kundgetan wird, nicht ernst gemeint sein kann“.
Gute Bilanz zu einem Jahr Türkis-Grün
Gerüchte, dass es 2021 aufgrund interner Koalitionsstreitigkeiten zu Neuwahlen kommen könnte, winkt er ab. „Wir sind zwei unterschiedliche Parteien, das ist klar“, aber „die Zusammenarbeit läuft sehr gut“. Alles andere wäre auch in dieser Ausnahmesituation „fatal für das Land“. Grundsätzlich funktioniere auch mit der Opposition die Zusammenarbeit gut.
„Es wird keinen Impfzwang geben“
Nochmals stellt Kurz in der Sendung klar: „Es wird keinen Impfzwang geben und es wird keine Impfpflicht geben.“ Er selbst werde sich impfen lassen und freue sich schon auf den Tag, wenn seine Familie geimpft ist: „Es ist doch schön, wenn ich mir keine Sorgen machen muss, wenn ich sie treffe.“ Ab dem 27.12., dem offiziellen Impfstart, trete Österreich in „eine ganz andere Phase“ ein.
Wunsch nach Ruhe zu Weihnachten
Für ihn als Chef einer christlichen Partei sei es „sehr schwer“ gewesen, das Weihnachtsfest einzuschränken. Auch die Verwirrung nach dem Hin und Her rund um Silvester versteht er. Die ursprünglich angekündigten Maßnahmen hätten wegen der Neuinfektionszahlen nachjustiert werden müssen, alles andere wäre „fahrlässig“ gewesen. Er selbst wünsche sich vom Christkind nichts Materielles, sondern nur, „den ein oder anderen Tag nicht im Büro zu verbringen“.
Weihnachtsgrüße von Thiem und Co.
Zum Schluss der Sendung gab es dann noch einen Jahresrückblick von Sport-Ass Dominik Thiem, besinnliche Worte von Stephansdom-Pfarrer Toni Faber und Berührendes von „Ein Funken Wärme“-Schirmherrin Barbara Stöckl. Die ganze Sendung sehen Sie oben.
Sämtliche Ausgaben unseres Talk-Formats „Brennpunkt“ - immer mittwochs ab 20.15 Uhr auf krone.tv und hier auf krone.at sowie um 22 Uhr bei n-tv Austria.
Hier: Mehr #brennpunkt-Folgen!
zum Nachsehen: krone.at/brennpunkt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.