Spur zu „Ingenieur“

Sprengstofflager in Wohnbau sichergestellt

Niederösterreich
24.12.2020 06:00

Nächster Fahndungserfolg im Kampf des Innenministeriums gegen den rechten Terror. Im Kellerabteil eines Wohnhauses im niederösterreichischen Bezirk Mödling stellten Polizisten Anti-Personen-Minen, Handgranaten, halb automatische Waffen samt Munition sowie zwei Kilogramm des brandgefährlichen Sprengstoffes TNT sicher!

Nachdem die Staatsanwaltschaft den Auftrag zur Hausdurchsuchung in dem vierstöckigen Gebäude erteilt hatte, stießen ermittelnde Polizisten im Keller auf Hochbrisantes: Da es sich um große Mengen und überaus explosives Material handelte, wurde die Durchsuchung unterbrochen, um den Entschärfungsdienst zur Räumung des Waffenarsenals zu rufen.

Die 53-jährige rechtsextremistische Größe bei einer früheren Festnahme (Bild: Andi Schiel)
Die 53-jährige rechtsextremistische Größe bei einer früheren Festnahme

Prekär: Das Kellerabteil gehört Bekannten jenes Ingenieurs, der der mutmaßliche Boss einer rechtsradikalen Gruppierung sein soll. Der 53-Jährige - für ihn gilt die Unschuldsvermutung - soll Kontakt zu rechten Motorradrockern aus Bayern gehabt haben.

Vor zehn Tagen wurde, wie berichtet, eines der größten Waffenlager in der Zweiten Republik ausgehoben. Allerdings erklärte Rudolf Mayer, der Anwalt des verdächtigen Ingenieurs: „Mein Mandant hat keine Terrororganisation in Deutschland beliefert. Das bestreitet er vehement.“ Kurzum: Nun müssen die Gerichte über eine dunkelbraune Vernetzung der österreichischen rechten Szene mit Neonazis und Drogendealern entscheiden.

Das Waffenarsenal der Verdächtigen: Uzis, Sturmgewehre, weitere Waffen mit rund 100.000 Schuss Munition - auch Sprengstoff wurden Mitte Dezember sichergestellt. (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Das Waffenarsenal der Verdächtigen: Uzis, Sturmgewehre, weitere Waffen mit rund 100.000 Schuss Munition - auch Sprengstoff wurden Mitte Dezember sichergestellt.

Für Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) belegt der neuerliche Ermittlungserfolg, „dass die österreichische Polizei im Kampf gegen jede Form von Extremismus entschlossen vorgeht, egal ob dieser religiös oder politisch motiviert ist“.

Christoph Matzl, Kronen Zeitung

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