Die chinesischen Behörden haben wegen möglicher Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht eine Untersuchung gegen den Online-Riesen Alibaba eingeleitet. Der chinesische Konzern stehe im Verdacht „monopolistischer Praktiken“, teilte die Behörde für Marktregulierung am Donnerstag mit. Sie will chinesischen Staatsmedien zufolge zudem im Rahmen ihrer Aufsichtsaufgaben mit Ant, dem Finanzarm von Alibaba, Gespräche führen.
Anfang November hatte Ant überraschend seinen Börsengang abgesagt. Hintergrund war offenbar Druck durch die chinesischen Aufsichtsbehörden. Mit einem Volumen von umgerechnet fast 30 Milliarden Euro sollte der Ant-Börsengang in Shanghai und in Hongkong der größte aller Zeiten werden. Zu Ant gehört Alipay, der führende Online-Bezahldienst in China. Gegen Alipay war vor Absage des Börsengangs Kritik aus dem staatlich kontrollierten Bankensektor laut geworden. Alibaba-Gründer Jack Ma war von den Behörden einbestellt worden.
Nach Angaben des Unternehmens nutzen monatlich mehr als 700 Millionen Menschen in China Alipay. Jährlich werden demnach umgerechnet mehr als 14,4 Billionen Euro über den Dienst transferiert. Alipay vergibt aber auch Kredite an Haushalte und kleinere Unternehmen, bietet Vermögensverwaltung und Versicherungen an - und erstreckt sich damit in den staatlich kontrollierten Finanzsektor.
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