Soll neidisch machen

Nordkorea will luxuriöse Urlaubsdestination werden

Ausland
24.12.2020 09:32

Wenn man an Luxus-Urlaubsdestinationen denkt, ist Nordkorea wohl eines der letzten Länder, das einem dazu in den Sinn kommt. Doch das soll sich, wenn es nach den Plänen des Diktators Kim Jong Un geht, bald ändern: Der vom Rest der Welt isolierte Staat plant ein Luxus-Ferienresort am Diamantgebirge zu errichten, das „die ganze Welt neidisch“ machen soll.

Wo einst ein Feriendorf stand, das die zerstrittenen Staaten Süd- und Nordkorea als Friedensprojekt errichtet hatten, soll künftig ein modernes All-Inclusive-Resort Touristen anlocken. Die ehemalige Anlage, die in den 90er-Jahren gebaut wurde, soll dafür abgerissen werden. Fraglich ist ohnehin, ob man dort entspannt Urlaub machen konnte: Denn das Feriendorf wurde 2008 geschlossen, nachdem ein nordkoreanischer Soldat eine südkoreanische Touristin erschossen hatte. Die Frau war zuvor vom erlaubten Weg abgewichen.

Große Pläne hat der Diktator für das Gelände, auf dem das ehemalige Friedensprojekt stand. (Bild: AFP)
Große Pläne hat der Diktator für das Gelände, auf dem das ehemalige Friedensprojekt stand.

Alte Anlage erinnerte Kim an „Notzelte in Überschwemmungsgebiet“
Die alte Anlage ist von Kim als „schäbig“ verspottet worden. Die Bauten verglich er mit „Notzelten in einem Überschwemmungsgebiet“ und forderte seinen südlichen Nachbarn dazu auf, die Gebäude abzureißen. Der nordkoreanische Premierminister Kim Tok Hun erklärte nach einem Lokalaugenschein in der Region, es sei notwendig, die Touristenanlage „nach unserer Art“ neu anzulegen, die „die ganze Welt neidisch macht“.

Das Gebiet rund um den Kumgang-Berg ist landschaftlich schön, die offiziellen Wege zu verlassen empfiehlt sich allerdings nicht. (Bild: AP)
Das Gebiet rund um den Kumgang-Berg ist landschaftlich schön, die offiziellen Wege zu verlassen empfiehlt sich allerdings nicht.

Bei dem Vorhaben gehe es Nordkorea nach Ansicht von Experten weniger darum, Touristen anlocken, als politische Zwecke zu verfolgen. Das Regime wolle Druck auf Südkorea ausüben, „indem es Seouls Hoffnungen auf ein Gemeinschaftsprojekt aufs Spiel setzt“, erklärte Eric Easley, Professor von der Ewha-Universität in Seoul, der Nachrichtenagentur AP. Damit wolle Kim einen Weg finden, finanzielle Leistungen aus Südkorea zu bekommen.

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