Waren Weihrauch und Myrrhe in alten Zeiten die natürlichen Mittel zur Abwehr von Keimen, bringen die Sternsinger des Corona-Jahres 2020 dazu noch künstliches Desinfektionsmittel mit: Herausfordernde Zeiten brauchen neue Maßnahmen. Neben Hausbesuchen gibt es aber auch allerlei andere kreative Lösungen.
Und so kann die Dreikönigsaktion auch diesmal zwischen heutigem 27. Dezember 2020 und 10. Jänner 2021 - unter neuen Rahmenbedingungen und strengen Virus-Sicherheitsvorkehrungen - über die Bühne gehen: „Den steirischen Pfarren ist sehr wichtig, dass der Segen trotz Lockdown zu den Häusern kommt“, berichtet Julia Radlingmayer von der Diözese Graz-Seckau.
Videos für einen Online-Besuch der Sternsinger
Wie der beliebte Brauch also auch anno 2020 lebendig bleiben kann? Der Kreativität sind fast keine Grenzen gesetzt: In einigen Gemeinden kommt der Dreikönigssegen in die Postkästen geflattert, in anderen wurden Videos für einen Online-Besuch der Sternsinger der katholischen Jungschar gedreht. „Manchmal wurde der Segen bereits dem Pfarrblatt beigelegt. Viele Pfarren haben zudem Kuverts gestaltet, in die auch Weihrauch und ein Stück Kreide gepackt wurden“, berichtet die Referentin der steirischen Dreikönigsaktion.
Gläubigen Steirern, die über Weihnachten die geöffneten Kirchen besuchen, werden vielerorts auch eigens eingerichtete Sternsinger-Ecken ins Auge fallen; so etwa im Köflacher Gotteshaus. Doch auch die traditionellen Hausbesuche sind vereinzelt möglich: Wenn Caspar, Melchior und Balthasar Geld für den guten Zweck sammeln, dann nur mit Maske, Händedesinfektion, Abstand - und „Singverbot“. Wohnräume dürfen freilich nicht betreten werden.
Wird es heuer weniger Spenden geben? „Wir rechnen zwar mit Einbußen, hoffen aber dennoch auf die Spendenfreudigkeit der Steirer“, so Radlingmayer.
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