Vor dem Ärmelkanal

Tausende Lkw-Fahrer verbringen Weihnachten im Stau

Ausland
24.12.2020 14:06

Die Grenze ist wieder offen, aber ein Ende des Staus ist noch lange nicht in Sicht: Wegen der in Großbritannien entdeckten Coronavirus-Mutation haben Tausende Lkw-Fahrer auch am Heiligen Abend noch im kilometerlangen Stau vor dem Ärmelkanal ausharren müssen. „Wir haben uns geeinigt, dass die britisch-französische Grenze am Eurotunnel, Dover und Calais über Weihnachten offen bleiben soll“, schrieb der britische Verkehrsminister Grant Shapps am Donnerstag auf Twitter. Damit sollen Lastwagenfahrer und andere gestrandete Menschen so bald wie möglich nach Hause zurückkehren können.

Frankreich hatte wegen der raschen Ausbreitung der neuen Mutation die Grenzen zu Großbritannien geschlossen und erst in der Nacht auf Mittwoch wieder geöffnet.

Testpflicht für Stau verantwortlich
Vom wichtigen britischen Hafen Dover sowie durch den Eurotunnel können nach Tagen des Stillstands wieder Güter nach Frankreich übersetzen. Da Frankreich jedoch bei der Einreise von jedem Fahrer einen negativen Corona-Test sehen will, hat sich ein riesiger Stau gebildet. Französische Feuerwehrleute und britische Kräfte der Armee sollten helfen, möglichst schnell viele Fahrer zu testen.

Die Autos stauen sich vor dem Hintergrund der weißen Kreidefelsen von Dover vor dem Ärmelkanal. (Bild: AP)
Die Autos stauen sich vor dem Hintergrund der weißen Kreidefelsen von Dover vor dem Ärmelkanal.

Hafen wird am Freitag geöffnet sein
Auch auf der französischen Seite des Ärmelkanals richtete man sich auf Extraschichten ein: „Der Hafen wird morgen geöffnet sein“, kündigte der Chef der Hafenverwaltung von Calais, Jean-Marc Puissesseau, am Donnerstag an.

(Bild: AFP)
(Bild: AP)

Frankreich „gegen Empfehlungen“ gerichtet
EU-Verkehrskommissarin Adina Valean gab Frankreich die Schuld an dem Lastwagen-Chaos in Südostengland. „Ich verurteile, dass sich Frankreich gegen unsere Empfehlungen gerichtet und uns wieder in die Situation gebracht hat, in der wir im März waren, als die Lieferketten unterbrochen waren“, twitterte Valean in der Nacht auf Donnerstag.

Die Kommissarin rief die EU-Mitgliedsstaaten auf, Ruhezeiten zu lockern und Feiertags-Fahrverbote aufzuheben, damit die Fahrer auch an den Weihnachtstagen zu ihren Familien zurückkehren können.

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