Während sich die Zahl an Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus noch immer auf einem hohen Niveau befindet, gibt es gute Nachrichten, was eine andere Infektionskrankheit betrifft: Heuer wurde von der MedUni Wien noch kein einziger Grippefall in Österreich verzeichnet - dabei wäre derzeit gerade der Beginn der Hochsaison des Erregers. „Aufgrund der geltenden Hygienemaßnahmen wird auch die Zirkulation der Influenzaviren hintan gehalten“, klärt das Zentrum für Virologie auf.
Die strengen Beschränkungen und Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie haben einen weiteren, positiven Effekt: Denn Handhygiene, Einschränkung der persönlichen Kontakte und Maskenpflicht helfen auch gegen Grippeviren. Kaum verwunderlich also, dass die „Ampelkarte“ zur Influenzavirusaktivität der MedUni komplett grün eingefärbt ist.
„Bisher konnten in den eingesendeten Proben noch keine Influenzaviren nachgewiesen werden“, heißt es auf deren Website. In ganz Europa gebe es derzeit keine epidemische Influenzavirus-Aktivität. Laut der steirischen Gesundheitskasse wurden in der Vorwoche vier Fälle von Influenza verzeichnet - im Vorjahr habe es zu dieser Zeit 32 Infektionen gegeben.
Virologe: Nur schwache Influenzawelle zu erwarten
„Anhand der internationalen Entwicklung der Influenza-Fallzahlen in den letzten Monaten weltweit kann ganz klar festgehalten werden, dass heuer nur mit einer sehr schwachen Influenzawelle - im Vergleich zu den letzten Jahren - zu rechnen ist“, erklärte Virologe Klaus Vander gegenüber dem ORF.
834 Menschen an Grippe in Saison 2019/2020 gestorben
In der vorigen Saison wurden in Österreich rund 330.000 Influenza-Fälle, verzeichnet, die Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) berichtete von 834 Influenza-Toten. Generell wird der Zeitraum der Grippesaison von der Kalenderwoche 40 des Vorjahres bis zur Kalenderwoche 20 des aktuellen Jahres angegeben.
Aufgrund der Coronavirus-Pandemie kam es heuer zu einem Ansturm auf Grippeimpfungen - mehr Leute als sonst wollten vermeiden, an Influenza zu erkranken. Es wird angenommen, dass eine Kombination der beiden Erkrankungen schwere Folgen haben könnte. In einigen Bundesländern kam es daher zu Versorgungsproblemen mit dem Impfstoff.
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