„Bitte alle mitmachen“

Corona-Arzt: Ende 2021 rund 80 Prozent immunisiert

Österreich
28.12.2020 10:56

Der Wiener Infektionsmediziner Christoph Wenisch erwartet bis Ende 2021 eine Corona-Immunisierungsrate in Österreich von 70 bis 80 Prozent. Das bedeute, entweder die Krankheit durchzumachen oder sich impfen zu lassen. „Und das Beste, was es gibt, ist eben, dass man sich die Immunität über die Impfung aufbaut.“ Niemand sei vor einem schweren Verlauf gefeit.

„Es muss jeder Mensch in Österreich oder weltweit entweder die Impfung kriegen oder die Krankheit kriegen“, meinte der Vorstand der 4. Medizinischen Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin an der Klinik Favoriten am Montag im Ö1-„Morgenjournal“: Wenisch hatte sich bereits beim österreichischen Impfstart am Sonntag in Triumphpose impfen lassen. Für ihn sei die Entscheidung leicht, weil er von Berufs wegen ein hohes Erkrankungsrisiko habe. „Für andere, die beruflich vielleicht nicht so ausgesetzt sind, mag das jetzt nicht so klar sein, aber hier kommt es über die Zeit natürlich auch zu einer Akkumulation des Risikos durch verschiedene soziale Aktivitäten.“

Für ihn „war es eine große Freude, hier ausgewählt worden zu sein, weil ich damit jetzt einmal für mich das Risiko beherrschen kann, diese Infektion zu bekommen“. Und weiter: „Ich kann es nicht hineintragen, in die Familie oder in die Bevölkerung.“ Er sei sehr dankbar, betonte der Arzt. In Sachen Corona-Impfung erwarte er, „dass da wirklich alle mittun“. Er sei guter Hoffnung diesbezüglich, wenn die Aufklärung funktioniere und gesehen wird, „dass es effektiv ist und dass es keine relevanten Nebenwirkungen gibt“.

(Bild: APA/Georges Schneider)

„Lockdowns jetzt endlich loswerden“
Eine wesentliche Entspannung der Covid-Lage in Österreich auch auf den Intensivstationen erwartet der Mediziner für April oder Mai und besonders im Sommer. Zum einen werde dann, wie schon bei der ersten Welle, die Indoor-Übertragung zurückgehen, weil das Wetter wärmer wird und die Menschen mehr hinausgehen. „Und das Zweite ist, dass dann auch eine gewisse Anzahl an Menschen schon geimpft wird.“

Der Wiener Infektiologe Christoph Wenisch (Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)
Der Wiener Infektiologe Christoph Wenisch

„Diese ganzen Lockdowns und Maßnahmen und was man jetzt alles nicht darf und so weiter, das müssen wir ja rasch loswerden“, appellierte Wenisch, „sich diesen einen Stich geben zu lassen“. Sicherheit und Wirksamkeit der Impfung, das müsse man jetzt „spürbar machen“.

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