Vom Wind verblasen worden ist Teil eins des Weltcup-Jubiläums am Semmering. Der Riesentorlauf der Damen musste am Montag abgebrochen werden. Der Zielraum wurde in kürzester Zeit vom Sturm verwüstet und deshalb vom Sicherheitspersonal rasch evakuiert. Ex-Rennläuferin Alexandra Meissnitzer gestand: „So etwas habe ich noch nie erlebt.“
Auf der Piste bogen sturmartige Böen nicht nur die Tore bis zum Boden, sie rissen bald im Zielraum Werbemittel und das Zielbanner nieder, sogar Eisenkonstruktionen fielen um und wurden kaputt. Von einem benachbarten Haus wurden Holzteile abgerissen und durch die Luft gewirbelt. Man fühlte sich an chaotische Szenen erinnert, wie sie 2012 und 2015 auch bei den Rennen in Bad Kleinkirchheim zu erleben gewesen waren.
ORF-Expertin Meissnitzer war die Strecke kurz vor dem Abbruch noch mit der Kamera abgefahren. „Die Piste war super. Aber dann hat es in kürzester Zeit den kompletten Zielbereich abgebaut. Es wäre viel zu gefährlich gewesen“, fühlte sich auch die Salzburgerin an Bad Kleinkirchheim erinnert.
Gritsch: „Kein faires Rennen möglich“
„Es ist mehr als verständlich, dass abgesagt wurde“, sagte ÖSV-Dame Franziska Gritsch, nachdem sie heil entkommen war. „Ich wäre heiß auf einen zweiten Durchgang gewesen. Aber wenn die Tore nicht mehr gerade stehen, ist kein faires Rennen möglich“, meinte die Tirolerin. „Aber heute geht sowieso die Sicherheit für alle vor, sowas gehört zum Business.“ Auch für Atomic-Rennchef Christian Höflehner gab es keine Option. „Es gab heute gar keine andere Möglichkeit mehr. Es sind Teile unkontrolliert herumgeflogen. Da reden wir gar nicht mehr von einem fairen Rennen.“
Zuschauer-Verbot als Riesenglück
Vermutlich war es letztlich sogar ein Riesenglück, dass diesmal wegen Corona keine Zuschauer am Semmering sind. Einen mit 10.000 Zuschauern gefüllten Zielraum zu räumen wäre wohl ungleich schwieriger, vor allem deutlich langwieriger gewesen.
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