Schon 186.000 Opfer
Russland: Dreimal mehr Corona-Tote als angegeben
Experten hatten es bereits befürchtet, jetzt ist es offiziell bestätigt: Russland hat seine Corona-Opferbilanz drastisch nach oben korrigiert. Seit Jahresbeginn habe es mehr als 186.000 Corona-Tote im Land gegeben - mehr als dreimal so viele Opfer wie noch unlängst angegeben.
Zu Weihnachten hatten die russischen Behörden die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie noch mit gut 53.000 angegeben. Im November seien fast 26.000 mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Menschen gestorben, teilte die russische Statistikbehörde Rosstat am Montag mit.
Zwischen Jänner und November lag die Übersterblichkeit in Russland der Statistikbehörde zufolge bei 229.700 Todesfällen. Davon seien 81 Prozent auf Covid-19 zurückzuführen. Als Übersterblichkeit wird eine im Vergleich zu anderen Zeiträumen oder Erwartungswerten erhöhte Sterberate bezeichnet.
Experten waren bereits von einer sechsmal so hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen als von den Behörden angegeben ausgegangen, weil viele Erkrankungen unentdeckt geblieben oder Menschen nicht zum Arzt gegangen seien.
Auch Putin kann sich schon impfen lassen
In Moskau haben indessen die Impfungen von älteren Menschen gegen das Coronavirus begonnen. Personen über 60 Jahre könnten sich nun anmelden, teilte die Stadtverwaltung zu Wochenbeginn mit. Zuvor hatte das Gesundheitsministerium den heimischen Impfstoff „Sputnik V“ für diese Altersgruppe zugelassen. Zuvor war noch getestet worden, wie dieses Mittel bei Älteren wirkt und ob es Nebenwirkungen gibt.
Damit kann sich nun der 68 Jahre alte Wladimir Putin gegen Corona impfen lassen. In der vergangenen Woche hatte der Präsident noch gesagt, dass er sich noch nicht impfen lassen könne, weil „Sputnik V“ nur für Menschen bis 60 zugelassen sei. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte im Staatsfernsehen, Putin werde sich impfen lassen. Einen Zeitpunkt nannte Peskow nicht. „Er wartet darauf, dass alle Formalitäten erledigt werden.“
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