Rendi-Wagner-Vorstoß:

Wohnzimmertests sollen Virus „stark ausbremsen“

Politik
29.12.2020 11:26

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hat im Rahmen des „Roten Foyers“ am Dienstag den „Anti-Corona-Plan“ der SPÖ vorgestellt. Unter dem Titel „So packen wir‘s“ wollen die Roten das Virus mithilfe von Wohnzimmertests „stark ausbremsen“. Zudem müsse es nach elf Monaten „endlich“ ein funktionierendes Contact Tracing geben sowie eine gut vorbereitete Impfstrategie, die die Tür „in Richtung Freiheit und Normalität“ öffnen könne. Bezüglich einer möglichen Impfpflicht sagte Rendi-Wagner: „Eine hohe Durchimpfungsrate kann man nur mit vertrauensstiftenden Maßnahmen erreichen, jetzt über eine Impfpflicht zu sprechen, wäre genau der falsche Weg.“

Der Impfstart sei positiv und gebe Zuversicht. „Die Covid-Impfung ist aber kein Schaukelstuhl für die Bundesregierung, man darf sich nämlich jetzt nicht zurücklehnen“. Die Impfung könne nicht alle bestehenden Probleme lösen. „Bis die Covid-Impfung wirklich flächendeckend der gesamten Bevölkerung zur Verfügung steht, werden noch einige Monate vergehen“, so Rendi-Wagner.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner informierte am Dienstag über ihre aktuelle Einschätzung zur Covid-Situation in Österreich. (Bild: Prinz)
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner informierte am Dienstag über ihre aktuelle Einschätzung zur Covid-Situation in Österreich.

Rendi-Wagner wünscht sich „klaren Corona-Plan“
Das Ziel müsse es sein, eine hohe Durchimpfungsrate zu erreichen und sicher durch die nächsten Monate zu kommen. Die Infektionszahlen müsse man mithilfe des dritten Lockdowns auf ein niedriges Niveau bringen und niedrig halten. „Um dieses Ziel gemeinsam zu erreichen, braucht es im Wesentlichen fünf Punkte und endlich einen klaren Corona-Plan“. Neben Aufrüstung der Intensivstationen, strengen Sicherheitskonzepten für Alters- und Pflegeheime und in Schulen seien vor allem drei wichtige Punkte notwendig: ein funktionierendes Contact Tracing, eine neue und innovative Teststrategie sowie eine perfekt vorbereitete Impfstrategie für 2021.

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Es wird nur mittels eines wirksamen Contact Tracings möglich sein, niedrige Fallzahlen konstant zu halten.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner

Wirksames Contact Tracing
„Es wird nur mittels eines wirksamen Contact Tracings möglich sein, niedrige Fallzahlen konstant zu halten“, sagte Rendi-Wagner. Dazu brauche es zwei entscheidende Punkte, „damit das nach elf Monaten endlich funktioniert“. Im Bereich der Digitalisierung müssten Vorgänge beschleunigt werden und es brauche auch mehr Personal, zumindest 1000 zusätzliche Kräfte. „Da braucht es schon die Unterstützung der Bundesregierung und des Gesundheitsministeriums.“

„Wohnzimmer-Teststrategie“ soll Ziel sein
Bezüglich der Teststrategie brauche es einen mutigen Strategiewechsel. In Kürze würden in Europa Tests zur Verfügung stehen, die von den Menschen selbst durchführbar seien. „Diese Wohnzimmertests müssen kostenlos sein und den Menschen einfach zur Verfügung gestellt werden.“ Das Ziel müsse es sein, dass mindestens die Hälfte der Bevölkerung diese Tests zweimal pro Woche daheim durchführe. Dadurch könne man das Virus „stark ausbremsen“. Gerade vor Weihnachten hätten sich ohnehin viele Antigentests aus der Apotheke besorgt, um sich vor dem Besuch bei den Verwandten selbst zu testen. 

Rendi-Wagner hatte bereits Mitte Dezember kostenlose Heimtests als „wesentlichen Schlüssel“ in der Pandemie-Bekämpfung bezeichnet.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner sieht in den Heimtests einen Hoffnungsschimmer. (Bild: SASCHA STEINBACH, APA/ROLAND SCHLAGER, Krone KREATIV)
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner sieht in den Heimtests einen Hoffnungsschimmer.

„Tür Richtung Freiheit und Normalität öffnen“
„Die Impfung ist eine sehr große Chance für Österreich, die wir nutzen müssen“. Dazu brauche es eine hohe Impfbeteiligung, weil das die „Tür Richtung Freiheit und Normalität“ öffne. „Eine hohe Beteiligung könne aber nur auf Vertrauen bauen. Um das zu erfüllen, braucht es vor allem eine gute Vorbereitung der Impfkampagne und eine ehrliche Informationspolitik.“ Der Prozess der Impfentscheidung beginne schon jetzt, denn beim Thema Gesundheit würden die Menschen ihre Fragen in der Apotheke oder beim Hausarzt stellen. Dazu müsse man „alle mit an Bord“ haben, die Hausärzte, Apotheker und alle, die in den Impfprozess mit eingebunden sind.

Ein gut vorbereitetes Anmeldesystem könne der Schlüssel für eine „pannenfreie Durchführung“ der Impfaktion sein. „Wichtig ist auch jetzt die Menschen darüber zu informieren, wer wann und warum geimpft wird“, so die SPÖ-Chefin. Hier würden Spekulationen die Menschen verunsichern. Deshalb müsse die Regierung den Plan so schnell wie möglich und transparent den Menschen zur Verfügung stellen. „Eines ist dabei klar, zurücklehnen können wir uns noch lange nicht“, sagte Rendi-Wagner.

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