Ein gigantisches Virus mit riesigen Saugnäpfen und einer Pudelmütze auf poltert die Piste runter Richtung Skilift, an dem sich die Menschenmassen drängen. So überzeichnet der Karikaturist in der „Süddeutschen“ die Lage in Österreichs Wintersportorten.
„Wer mit dem Sessellift nach oben will, muss in die Menschenmasse.“ So eine Titelzeile aus der „Welt“ zu den Zuständen in einem großen österreichischen Skigebiet.
„Massenandrang in Österreichs Skigebieten. Aus Ischgl nichts gelernt?“ So beschreibt der „Spiegel“ den Ansturm von Skifahrern und Rodlern in den Wintersportgebieten mitten im Lockdown.
Nun lebt das Österreich-Bild in deutschen Medien seit jeher von dem scharf an der Wirklichkeit entlang schrammenden „Ösi“-Klischee. Zudem hat die Regierung in Wien alles getan, um es sich mit der Kanzlerin in Berlin und dem Ministerpräsidenten in München gründlich zu verscherzen.
Vom Chiemsee bis nach Rügen ist Ischgl ein Reiz-, die Adlerrunde ein Stichwort, als wäre ganz Österreich ein komisches Dorf, das von dubiosen Gondelkönigen beherrscht wird. Tatsächlich wird das Bild von sehr speziellen Tiroler Persönlichkeiten geprägt, die praktischerweise Land- und Gastwirt, Wintersportlobbyist und Politiker in einer Person sind.
Jeder öffentliche Auftritt solcher aufreizend selbstbewusst auftretenden Leute schadet der Branche. Die Salzburger Politiker und Touristiker sollten sich dagegen wehren und wie der Bundespräsident sagen: So sind wir nicht.
Claus Pándi, Kronen Zeitung
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