„Kehrtwende eingelegt“

Auch Londons Volksschüler müssen zu Hause bleiben

Ausland
01.01.2021 21:21

In London sollen nun doch auch sämtliche Volksschulen in den nächsten zwei Wochen geschlossen bleiben, um eine Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Regierung sei endlich zur Vernunft gekommen und habe eine Kehrtwende eingelegt, erklärte Bürgermeister Sadiq Khan am Freitag. 

Das Bildungsministerium hatte am Mittwoch zunächst Pläne vorgestellt, wonach zwar die Öffnung der weiterführenden Schulen nach den Weihnachtsferien verschobenen werden sollte. Volksschulen sollten aber nur in besonders stark betroffenen Gegenden zubleiben. Dagegen hatten mehreren lokale Behörden protestiert.

Britische Ärzteverbände: Spitalspersonal Burnout-gefährdet
Unterdessen warnen britische Medizinerverbände angesichts der extrem angespannten Corona-Situation vor einer Überlastung des Krankenhauspersonals. „Wir sind quasi auf Gefechtsstationen“, sagte der Vize-Präsident des Royal College of Emergency Medicine dem Sender BBC am Freitag. „Es gibt große Sorgen wegen Burnouts.“ Zwar sei das Personal auf den Notfall- und Intensivstationen auf harte Zeiten vorbereitet, aber Ärzte und Pfleger seien müde, frustriert und ausgelaugt.

53.000 Neuinfektionen
Zu Neujahr meldeten die Behörden mehr als 53.000 neue Corona-Fälle in Großbritannien sowie weitere 613 Todesfälle. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie mehr als 82.000 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. Durch eine neue und womöglich sehr ansteckende Virus-Variante, die sich vor allem in London und im Süden Englands derzeit sehr stark ausbreitet, steht Großbritannien besonders unter Druck.

Als der 19-jährige Joseph aus Staffordshire im Krankenhaus erwachte, wusste er nichts von der Pandemie. (Symbolbild) (Bild: AFP)
Als der 19-jährige Joseph aus Staffordshire im Krankenhaus erwachte, wusste er nichts von der Pandemie. (Symbolbild)

Intensivstationen in London überlastet
Notfall-Krankenhäuser werden bereits auf ihren Einsatz vorbereitet, da die Intensivstationen unter anderem in London überlastet sind. Mike Adams vom Royal College of Nursing‘s England warnte im Sender „Sky News“ jedoch, es gebe nicht ausreichend Personal, um diese Lazarette auch zu betreiben. Mittlerweile werden mehr Patienten in den Krankenhäusern mit Covid-19 behandelt als in der ersten Welle.

Immerhin meldete das britische Gesundheitsministerium zum Jahreswechsel, es seien mittlerweile eine Million Menschen in Großbritannien gegen Corona geimpft worden. Bis der Anteil der Geimpften der Situation tatsächlich spürbare Erleichterung verschafft, dürften jedoch noch Wochen und Monate vergehen.

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