Bei einer eigentlich nicht angemeldeten Demonstration in Innsbruck haben sich am Freitag etwa 800 Personen friedlich gegen eine Corona-Impf- und -Testpflicht ausgesprochen. Die von der Polizei geschützte Versammlung stieß bald auf „linksgerichtete“ Gegendemonstranten, die sich aggressiv verhielten. 50 Polizeibeamte deeskalierten die Situation.
Rund 800 Personen demonstrierten am 1. Jänner in Innsbruck gegen eine Impf- und Testpflicht. Der „Spaziergang gegen Zwangstestung und Impfzwang“ war laut Polizei zwar als Demonstration angemeldet worden, diese Anmeldung wurde jedoch am Vorabend noch zurückgezogen. Somit handelte es sich um eine verbotene Versammlung. Dennoch konnten die Demonstranten unter Polizeischutz durch die Innenstadt ziehen.
Es nahmen unter anderem die Gemeinderäte Benjamin Kranzl und Christian Unterberger teil. Laut den beiden hätten die Demonstranten stets den Mindestabstand eingehalten und Masken getragen. „Wichtig ist vor allem, dass friedlich demonstriert wurde“, so Kranzl.
Gegendemonstranten schlossen sich zusammen
Unübersichtlich wurde es aber, als im Laufe der Aktion etwa 100 Gegendemonstranten „der linken Szene“ auftraten. Diese hatte vor Ort nämlich drei angemeldete Standkundgebungen zu den Themen „Antifascista alerta“, „Grenzen töten“ und „Diskriminierungsformen“ abgehalten und sich scheinbar spontan zu einer Gegendemonstration zusammengeschlossen.
„Es stellte sich später heraus, dass der wahre Zweck der eingangs erwähnten linken Standkundgebungen jener war, entlang der demonstrationstypischen Straßenzüge in Innsbruck gegen Weltverschwörungstheoretiker vorzugehen - zu denen von der linken Seite auch Coronamaßnahmenkritiker gezählt werden“, schildert die Exekutive.
Polizei schritt wegen aggressivem Verhalten ein
„Es kristallisierten sich letztlich zwei Seiten heraus, nämlich auf der einen Seite die Coronamaßnahmenkritiker, die augenscheinlich aus rund 800 Durchschnittsbürgen mit Kindern und Haustieren bestanden, und auf der anderen Seite die Linksautonomen, die aus rund 100 zum Teil amtsbekannten und demonstrationserprobten Aktivisten bestanden“, heißt es des Weiteren.
Die „Linksgerichteten“ störten laut Polizei die friedliche Demonstration und stellten sich den Teilnehmern in den Weg. Aufgrund der Covid-19-Verordnung sei es daher Aufgabe der Polizei gewesen, die Gegendemonstration aufzulösen und so die „Aggressionen zu deeskalieren“.
Mehrere Anzeigen auf beiden Seiten
Die Auflösung der Hauptdemonstration erfolgte letztlich gegen 15 Uhr am Marktplatz, nachdem er sich von der Maria-Theresien-Straße über die Museumstraße, die Brunecker Straße, die Salurner Straße, die Maximilianstraße und die Bürgerstraße zum Marktplatz bewegt hatte.
Es wurden mehrere Anzeigen gegen Mitglieder beider Seiten - unter anderem wegen Nichteinhaltens der Covid-Schutzbestimmungen, Ordnungsstörungen, Ehrenkränkungen sowie nach dem Versammlungsgesetz - erstattet. Zwei Organisatoren der Hauptdemonstration haben sich nach dem Versammlungsgesetz zu verantworten.
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