SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher sorgt sich um den Erfolg der Corona-Impfung in Österreich. Die Regierung sei nun in der Pflicht, ausreichend Impfstoffe zu arrangieren und möglichst rasch die Bevölkerung zu immunisieren. Besonders im Vergleich mit Israel, das in der Corona-Krise schon oft als Vorbild diente, hinke Österreich deutlich hinterher.
„Die Impfung ist eine große Chance, die die Regierung nicht verspielen darf“, meint Kucher, der sich mit einer Anfrage an das Gesundheitsministerium zahlreiche Antworten zur Impfkampagne in Österreich erhofft. „Was andere Länder schaffen, muss auch für Österreich möglich sein“, drängt der SPÖ-Gesundheitssprecher darauf, bei den Impfungen mehr Tempo an den Tag zu legen.
Vergleich mit Israel
Kucher zieht in seiner Anfrage auch den internationalen Vergleich. Besonders in Israel sei man schon wesentlich weiter. Während in Österreich rund 6000 Personen die erste Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten haben, sind in Israel bereits mehr als zehn Prozent der Gesamtbevölkerung geimpft worden.
Innerhalb eines Monats will das Land im Nahen Osten bereits alle Menschen über 60 und das gesamte medizinische Personal mit dem Impfstoff versorgt haben. Ende März sollen dann bereits 60 Prozent der Gesamtbevölkerung geimpft worden sein.
„Jede Verzögerung kostet Vertrauen“
Kucher attackiert in dem Zusammenhang auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Dieser wolle sich bei der Impfstoffbeschaffung aus der Verantwortung stehlen. Es reiche nicht, sich in der Frage des „Gamechangers“ zurückzulehnen und einfach abzuwarten.
In seiner Anfrage möchte Kucher etwa wissen, warum die Regierung Angebote von zusätzlichen Impfdosen der Unternehmen Biontech/Pfizer abgelehnt habe oder warum man die Hoffnungen lediglich auf einen Anbieter lege. „Jede weitere Verzögerung kostet Vertrauen in die Impfbereitschaft und wirft uns in der Corona-Bekämpfung zurück“, meint der SPÖ-Gesundheitssprecher.
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