Richtig sitzen
Brauchen Frauen andere Stühle als Männer?
Ein immer wieder schmerzender Rücken und hartnäckige Verspannungen im Nacken sind in unserem Arbeitsalltag kaum zu vermeiden. Dass wir dann am Abend auch noch die meiste Zeit sitzen, macht die Sache nicht besser. Denn: Sitzen schadet der Wirbelsäule. Und zwar grundsätzlich auch dann, wenn man auf eine ergonomische Gestaltung der verschiedenen Sitz- und Arbeitsbereiche achtet. Ursprünglich ist die Wirbelsäule nämlich sehr viel besser für das Stehen, Laufen und Liegen als für das Sitzen geeignet.
Beispiel: Beim aufrechten Sitzen ist der Druck auf die Lendenbandscheiben fast um die Hälfte größer als im Stehen. Nimmt man dann noch die beliebte, weil ja so bequeme, „Rundrückenhaltung“ ein, verdoppelt sich dieser Druck sogar noch. Gleichzeitig wird die Rückenmuskulatur, die die Wirbelsäule stützt, abgebaut – Bandscheibenprobleme sind derart fast schon vorprogrammiert.
Experten raten daher zu einem Mix aus dem richtigen Stuhl und „aktivem“ – sprich: bewegtem – Sitzen.
Auf der Suche nach „Mister Right“
Den einen, wirklich für jeden passenden und alle Ansprüche erfüllenden „ergonomischen“ Stuhl gibt es nicht. Menschen haben unterschiedliche Staturen und Gewicht, ums Probesitzen kommt man also nicht herum. Am besten nach Möglichkeit einen ganzen Tag lang.
Besondere Aufmerksamkeit sollte man in jedem Fall der Rückenlehne widmen, denn diese unterstützt die Wirbelsäule beim Sitzen. Das allerdings nur dann, wenn die Lehne dem Rücken angepasst ist und der Rücken die Lehne auch tatsächlich berührt, wenn man auf dem Stuhl ganz nach hinten rutscht.
Tipps für die Höhe der Rückenlehne: Die durchgängige (!) Rückenlehne sollte so gebaut sein, dass die Oberkante an die Schulterblätter reicht. Ist sie nämlich zu kurz, erfüllt sie die Stützfunktion nicht optimal, ist sie zu hoch, fällt der Nackenspielraum weg und man fühlt sich förmlich „erdrückt“.
Weiters muss die Lehne die natürliche Form der Wirbelsäule in den unterschiedlichsten Sitzhaltungen unterstützen (Wölbungen!). Mittlerweile steht hier eine Vielzahl von Modellen mit zum Teil sehr ausgefeilten Rückenmechaniken zur Verfügung.
Viel mehr als nur einfach ein Stuhl…
…will jetzt „Lady Sitwell“ sein, deren Konzept weit über die üblichen ergonomischen Anforderungen hinausgeht. Denn der deutsche Stuhlproduzent „Sitwell Gernot Streifensand AG“ trennt seine Drehstühle für Büro und zu Hause nach Geschlechtern, um so auch die anatomischen Abweichungen von Mann/Frau in höchstmöglichem Maß zu berücksichtigen. Was auf den ersten Blick vielleicht einmal erheiternd klingt, soll frau/man in der Praxis jede Menge Vorteile bringen.
Der „Sessel für sie“ - in den Sitzkonfektionen XS bis L – weist zunächst einmal eine verkürzte Sitzfläche und eine besonders weiche Vorderkante für eine verbesserte Durchblutung auf. Die Überlegung dahinter: Frauen haben von Natur aus nicht nur einen größeren Bewegungsdrang, sondern auch ein lockereres Bindegewebe als Männer. Der spezielle 7-Zonen-Taschenfederkern und ein patentiertes Sitwell-Bewegungsmodul unter der Sitzfläche sollen die Muskeln in Schulter, Nacken und Rücken stärken sowie für eine bessere Nährstoffversorgung der Bandscheiben sorgen.
Frauen atmen aber auch vier- bis sechsmal pro Minute mehr als Männer, daher verbessert Lady Sitwell auch die Atmung der Frau im Sitzen und aktiviert die Venenpumpen und Venenklappen mit einem eigenen 3D-Bewegungsmodul (ähnlich wie ein Gymnastikball). Ja, und was der weibliche Wunderstuhl sonst noch so tut: die Muskeln lockern, Aufweichungen im Bandscheibenapparat vermeiden und gleich auch den Beckenboden wie den gesamten Stützapparat trainieren.
Damit Männer auch Männer bleiben
Ans Eingemachte geht es bei den Vorzügen, die das männliche Pendant zu Lady Sitwell, nämlich „Mister Sitwell“ zu bieten hat: Neben speziellen bekannten ergonomischen Rückenlehnenkonstruktionen ist das Besondere an ihm, dass er die männlichen Fortpflanzungsorgane und die Prostata schützt. Dafür verantwortlich zeichnet eine Vertiefung der Sitzfläche, die laut Produzent für eine verbesserte Blutzirkulation sorgen soll.
Denn stundenlanges Sitzen behindert Sauerstoffversorgung und normalem Blutfluss – im ärgsten Fall mit schlimmen Folgen wie etwa Taubheitsgefühle oder Impotenz, so „Sitwell“.
Einige Tipps fürs gesunde Sitzen
Aber auch ohne solche „Wunderstühle“ kann man selbst einiges für ein besseres (und gesünderes) Sitzen tun. Zum Beispiel:
- Rückenlehne: Sich so oft wie möglich tatsächlich an der Rückenlehne abstützen.
- Sitzfläche: Nach Möglichkeit die ganze Sitzfläche ausnutzen und nicht an der vorderen Stuhlkante „kleben“.
- Füße: Immer vollflächig auf den Boden stellen, nicht überkreuzen und abwinkeln.
- Richtige Stuhleinstellung: Die speziellen Wölbungen des Stuhles müssen genau den tatsächlichen Körperproportionen angepasst sein.
- Sitzposition: Nicht stundenlang unbeweglich sitzen bleiben, sondern aktiv die Sitzpositionen ändern und zwischendurch auch immer wieder aufstehen.
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