Bis 31. Jänner möglich
Deutschland vor Lockdown-Verlängerung
Der Mitte Dezember in Kraft getretene harte Lockdown in Deutschland, der unter anderem die Schließung weiter Teile des Einzelhandels und das Aussetzen des Präsenzunterrichts in Schulen umfasst, gilt noch bis zum 10. Jänner. Vor den Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie zeichnet sich jedoch ein breiter Konsens für eine Verlängerung des Lockdowns ab.
Am Dienstag werden Bund und Länder über das weitere Vorgehen beraten. Die Chefs der Staatskanzleien hätten sich in einer Telefonschaltung am Samstag bereits grundsätzlich auf eine Verlängerung verständigt, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“.
Besonders stark betroffene Bundesländer wie Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen und Thüringen wollen den Lockdown bis 31. Jänner verlängern. Der Bund unterstützt dies. Bremen, Hamburg und Hessen wollen hingegen zunächst nur um zwei Wochen verlängern. Auch im Hinblick auf die Öffnung von Schulen und Kindergärten herrscht keine Einigkeit.
Die Infektionslage gebe „keinen Grund zur Entwarnung“, so Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil zur „Welt am Sonntag“. Weil will aber über den Umgang mit den Schulen diskutieren: Er erwarte, „dass der Bund darlegt, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage bzw. Datengrundlage er eine weitere pauschale Schließung von Kitas und Schulen fordert und wie er sich vorstellt, dass damit die wesentlichen Funktionen der Grundversorgung und medizinischen Behandlungskapazitäten aufrechterhalten werden sollen“.
„Vorschnelle Lockerungen werfen uns weit zurück“
„Der Lockdown muss bis Ende Jänner verlängert werden“, so auch der bayrische Ministerpräsident Markus Söder zur „Bild am Sonntag“. „Vorschnelle Lockerungen würden uns wieder weit zurückwerfen.“ Der Chef-Virologe der Berliner Charité, Christian Drosten, sagte der „Berliner Morgenpost“, angesichts einer geringeren Zahl an Tests über die Feiertage lägen derzeit keine belastbaren Daten vor. Der Anteil der positiven Tests zeige jedoch, „dass die Zahlen derzeit nicht nach unten gehen. Das ist nicht gut.“ Erst Mitte Jänner könne gesagt werden, ob der Lockdown bis in den Februar hinein verlängert werden müsse.
Lage in Deutschland
Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) Sonntagfrüh mitteilte, meldeten die Gesundheitsämter am Vortag 10.315 weitere Ansteckungsfälle. Zudem wurden 312 Tote gezählt. Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug laut RKI am Sonntag 139,6. Bei dem Wert handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in diesem Zeitraum. Ziel der Bundesregierung ist es, die Inzidenz unter 50 zu drücken.
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