Actionspiele stehen seit Jahren im Verruf, gewalttätig und aggressiv zu machen. Stichwort: „Killer-Spiele“. Wissenschaftliche Belege dafür, dass Shooter & Co. Aggressionen fördern, gibt es bislang aber nicht. Im Gegenteil: Selbst wer über Jahre hinweg gewalthaltige Computer- und Videogames spielt, muss nicht mit schädlichen Folgen rechnen, wie nun eine aktuelle Langzeitstudie aus den USA zeigt.
Über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg untersuchten die beiden Forscherinnen Sarah Coyne von der Brigham Young University in Idaho und Laura Stockdale von der Loyola University Chicago eine Gruppe von Kindern und Heranwachsenden im Alter von bis zehn bis 23 Jahren, die sich in drei Untergruppen unterteilen ließen: 73 Prozent von ihnen bevorzugten Games mit niedriger oder keiner Gewalt, 23 Prozent Spiele mit „moderater“ Gewalt und vier Prozent sehr gewalthaltige Spiele, wie heise.de unter Berufung auf die „Growing up with Grand Theft Auto“ titulierte Studie berichtet. Tendenziell bevorzugten Burschen gewalttätige Videospiele stärker als Mädchen.
Ergebnis nach zehn Jahren der Beobachtung: Jene Spieler, die gewalttätige Games anfänglich mieden, legten ihre Scheu vor diesen mit den Jahren geringfügig ab. In der Gruppe mit Spielern, die gewalthaltige Games bevorzugten, fanden sich zudem tendenziell mehr depressive Jugendliche als in den Vergleichsgruppen. Einen Unterschied im sozialen Verhalten zwischen allen drei Gruppen fanden die Forscherinnen bis zum Ende der Untersuchung jedoch nicht. Auch nach vielen Jahren konnten sie demnach keine Korrelation zwischen gewalthaltigen Videospielen und verstärkter Aggressivität feststellen.
Die Gewalttätigkeit von Computerspielen bewerteten die Forscherinnen anhand der Kriterien und Alterseinstufungen der US-Organisation Common Sense Media, die mit dem in Österreich verwendeten Einstufungssystem PEGI vergleichbar sind.
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