Das Projekt stand von Anfang an unter keinem guten Stern: Anrainer und Naturschützer sammelten Hunderte Unterschriften gegen den Plan, am Graßnitzberg ein 2,6 Hektar großes Waldstück einem Weingarten zu opfern. Jedoch: Die Behörde bewilligte letztendlich die Rodung. Jetzt sorgt eine Hangrutschung für neuerlichen Zündstoff.
Wir haben berichtet: Weil ein Weinbaubetrieb seine 120 Hektar große Rebfläche um 2,6 Hektar erweitern wollte, gab es in der Südsteiermark eine Welle der Empörung. Den Gegnern missfiel in erster Linie, dass das betroffene Waldstück Heimat für unzählige geschützte Tierarten war. Dennoch gab die Forstbehörde (BH Leibnitz) dem Rodungsbegehren des Projektwerbers zu guter Letzt nach, da es - so die offizielle Begründung - ein „öffentliches Interesse“ daran gebe.
Bauauflagen werden hinterfragt
Dass es während der Bauphase nun zu einer Hangrutschung kam, ist natürlich Wasser auf die Mühlen der Kritiker: „Es wurden sicher nicht alle Bauauflagen erfüllt. Man hätte Metallgitter in den Boden einlegen müssen, damit dieser sich nicht bewegen kann, das ist aber nicht passiert, sonst wäre es am 16. Dezember ja nicht zu der Hangrutschung gekommen“, ist etwa Wolfgang Walther, Grünen-Gemeinderat in Straß, sauer.
Landesfonds für Betroffene
Ihn stört vor allem eines: „Dass jemand ohne gewichtigen Grund wertvollen Naturraum zerstören darf, sich nicht an die Auflagen hält und nun vielleicht auch noch der Steuerzahler zur Kasse gebeten wird!“ Walther bezieht sich damit auf die Tatsache, dass von einer Hangrutschung Betroffene durch einen Landesfonds finanziell entschädigt werden.
Bezirkshauptmann weist Kritik zurück
Der Leibnitzer Bezirkshauptmann Manfred Walch kann die Aufregung nicht nachvollziehen: „Das Verfahren wurde rechtskräftig abgeschlossen, von einer Gefährdung der Straße ist der Behörde nichts bekannt.“
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