Logistik als Hürde

Österreich: Genügend Vakzine für großen Impfstart

Österreich
05.01.2021 06:00

Österreich hat bis Ende der Woche mehr als 120.000 Impfdosen im Land. Großflächig geimpft wird dennoch erst ab nächster Woche. Grund ist die Logistik dahinter.

Es geht doch etwas weiter: Österreich hat jetzt 63.000 Dosen vom Pfizer/Biontech-Impfstoff, bis Ende der Woche kommen noch einmal so viele. Ab Dienstag können österreichweit befugte Institutionen Vakzine online ordern - im Webshop der Bundesbeschaffung GmbH. Hier scheint aktuell der für das jeweilige Land verfügbare Bestand auf, der Reihe nach wird geliefert. Impfstoff gebe es ausreichend, heißt es aus dem Gesundheitsministerium, dafür sorge ja auch der Impfplan mit Zielgruppen-Prioritäten. Das sind jetzt, in der Phase 1, Bewohner und Personal von Alten- und Pflegeheimen und Mitarbeiter von Covid-Stationen.

Freude beim Impfen: der Wiener Virologe Christoph Wenisch (Bild: APA/Georges Schneider)
Freude beim Impfen: der Wiener Virologe Christoph Wenisch
Die erste Biontech-Lieferung überquert die österreichische Grenze bei Suben (OÖ). (Bild: APA/LAND OÖ/MAX MAYRHOFER)
Die erste Biontech-Lieferung überquert die österreichische Grenze bei Suben (OÖ).

Impfstoff kommt jetzt in 17 Verteilzentren
Warum wird nicht gleich verimpft, was da ist? Wegen der Logistik: Es habe zuerst eine kritische Masse an Dosen aufgebaut werden müssen, damit jetzt wirklich alle gleichzeitig darauf zugreifen können, so das Ministerium, das sei geplante, gut organisierte Strategie. Die Dosen werden in 17 Verteilzentren ausgeliefert, entsprechend den Rahmen- und Sicherheitsbedingungen - etwa in puncto Kühlkette.

Ein Kontrollsystem von Pfizer überprüft, ob die Kühlkette während des Transports der Impfdosen eingehalten wurde. (Bild: AFP)
Ein Kontrollsystem von Pfizer überprüft, ob die Kühlkette während des Transports der Impfdosen eingehalten wurde.

„Krone“-Rundruf zu Geimpften-Zahlen
Mit den im Dezember gelieferten Vakzinen gab es bisher punktuell Impfungen. Aktuelle Zahlen hat das Ministerium nicht, am 30. Dezember waren es „über 6000“ Geimpfte. Ein „Krone“-Rundruf ergab, dass in Wien 2040 Dosen verimpft wurden, bis 11. Jänner sollen es 5000 weitere Dosen sein. In Niederösterreich gab es 1996 Impfungen in 26 Einrichtungen. Im Burgenland wurden 130 Personen im Pflegezentrum Raiding geimpft, in der Steiermark 40 Dosen in einem Grazer Pflegeheim verabreicht.

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Je länger sich der Impfstoff verzögert, desto höher wird die Chance, dass wir alle noch weitere Lockdowns erleben müssen.

Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres

Impfungen in Heimen 
In Salzburg wurden im Dezember 96 Menschen im Seniorenheim Liefering versorgt, am Montag ging es im Haus der Senioren in Kuchl weiter, bis Ende der Woche sollen es 1015 Impfungen in weiteren 13 Heimen sein. In Tirol wurden 93 Personen geimpft, am Dienstag folgen weitere sechs Heime. Kärnten startet in vier Heimen, 8300 Dosen verimpft man im Jänner. Oberösterreich hat bisher mit 40 Dosen das APH Sierning versorgt, diese Woche versorgt man mit weiteren 420 Dosen fünf Einrichtungen.

(Bild: Krone Kreativ)

Israel will zwei Millionen bis Ende Jänner impfen
Österreich hat damit keinen Raketenstart hingelegt. Zwar haben die Niederländer noch gar nicht zu impfen begonnen, und Frankreich liegt mit bisher etwa rund 500 Geimpften deutlich hinter uns - Grund könnte hier die lange Bedenkzeit der Probanden sein; laut Ö1 fünf Tage. Israel hat aber schon eine Million Menschen geimpft, bis Ende Jänner sollen es zwei Millionen sein. Das Land hat mit Biontech/Pfizer auf den richtigen Hersteller gesetzt.

Mit lachenden Gesichtern und Selfies: In Israel wurden schon eine Million Menschen geimpft, bis Ende Jänner sollen es zwei Millionen sein. (Bild: AFP)
Mit lachenden Gesichtern und Selfies: In Israel wurden schon eine Million Menschen geimpft, bis Ende Jänner sollen es zwei Millionen sein.

Apropos: Großbritannien impft seit Montag auch mit dem AstraZeneca-Vakzin. In Deutschland waren zuletzt 260.000 Menschen geimpft. Das Land habe bisher aber auch nur den anteiligen Prozentsatz an Impfstoff erhalten - wie alle EU-Länder, heißt es aus dem Ministerium.

Silvia Schober, Kronen Zeitung

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