Kaum Sozialkontakte, Arbeit von zu Hause aus - drei Lockdowns hatten (und haben) enorme Auswirkungen auf unsere Psyche. Nicht nur unser Zeitempfinden hat sich verändert, wir sind sensibler, fühlen uns oft einsam(er). Auch der trübe Corona-Winter macht vielen Menschen zusätzlich zu schaffen und sorgt für psychische Probleme. Wir haben Tipps für den Alltag, wie Sie Ängste und das Gefühl von Einsamkeit vermeiden (siehe auch Video oben).
Die Corona-Pandemie prägte 2020 das Leben und Österreicher, von Freizeitbeschäftigungen und Shopping über Feierlichkeiten bis hin zur Gesundheit waren diverse Lebensbereiche betroffen. Immer mehr Menschen fühlen sich in der Pandemie alleine. Der psychische Stress steigt, kann sich in körperlichen Beschwerden manifestieren.
„Krisenfest“ durch die Pandemie
„Durch Corona erleben viele einen Kontrollverlust auf mehreren Ebenen: Zeit zum Grübeln, vermehrte Konflikte, existenzielle Sorgen. Dieser Kontrollverlust wird bewusst oder unbewusst als Stress wahrgenommen. Stress macht etwas mit dem Körper!“, erklärt auch Gesundheitspsychologin Christa Schirl, die auf krone.at zahlreiche Tipps verrät.
Video: Gefahr für psychische Krankheiten steigt
Verändertes Zeitempfinden
Der Lockdown im Frühjahr hat bei vielen Menschen zu verändertem Zeitempfinden geführt. Wie das Austrian Corona Panel Project der Universität Wien herausgefunden hat, hat im April etwa ein Drittel der Österreicher manchmal den Wochentag vergessen. Was als scheinbar harmlose Beobachtung daherkommt, könnte laut dem Forscherteam um Jakob-Moritz Eberl einen „durchaus ernstzunehmenden Kern“ haben: Der Verlust gefühlter Zeitstruktur gehe nämlich auf Dauer oft mit Gefühlen der Passivität und Resignation einher.
Psyche und Corona
Wer vor ein paar Jahren noch öffentlich zugab, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, riskierte, als „Spinner“ abgestempelt zu werden. Therapie sei etwas für Verrückte, man solle sich nicht so anstellen, man müsse bloß raus an die frische Luft oder die Dinge positiver betrachten, so die Vorurteile und Binsenweisheiten, die in unserer Gesellschaft herumschwirrten. Dann kam Corona.
Plötzlich setzt sich unser Land in einem noch nie dagewesenen Ausmaß öffentlich mit psychischer Gesundheit auseinander. Die Stadt Wien richtet einen psychosozialen Krisenstab ein. Der Gesundheitsminister beruft runde Tische zu psychischen Erkrankungen ein.
Anschober verspricht: Bis 2024 soll der Bedarf an Psychotherapie in Österreich vollständig durch die Krankenkassen gedeckt werden. Von einer „Gleichstellung mit der Behandlung körperlicher Erkrankungen“ ist die Rede.
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