Tirols schwarzer Arbeiterkammerchef Erwin Zangerl übt scharfe Kritik an der Vorgangsweise bei der Bekämpfung des Coronavirus in Österreich - und sieht zu wenig Fokus auf die Impfung gelegt. Obwohl der Impfstoff zur Verfügung stehe, „wird das politische Chaos immer größer - man verliert sich in Diskussionen um Ausgangsbeschränkungen, Freitesten und Lockdowns“, kritisierte Zangerl am Dienstag heftig.
„Noch immer liegt kein konkreter Impfplan vor, noch immer wird darüber diskutiert, wer wann wie viele Dosen Impfstoff in Österreich bekommen soll. Das ist fahrlässig“, so Zangerl in Richtung der Verantwortlichen. Es müsse nun den Menschen endlich umfassend die Möglichkeit gegeben werden, sich auf freiwilliger Basis impfen zu lassen.
Er verwies auf ein anderes Land, in dem - anders als in Österreich - in rasantem Tempo geimpft wird: „Warum funktionieren die Impfungen in Israel, während Österreich dem Impfstoff nachläuft? Bei diesem Tempo wird es Jahre dauern, um der Bevölkerung Schutz zu gewähren“, so der AK-Präsident.
Kritik auch von der SPÖ
Auch von der SPÖ kam am Dienstag harsche Kritik. Vize-Klubchef Jörg Leichtfried und Sozialsprecher Josef Muchitsch erklärten bei einer Pressekonferenz, aus medizinischer Sicht habe die Regierung zahlreiche Versäumnisse verschuldet. So sei Österreich viel zu langsam beim Impfen, befand Leichtfried.
Ministerium: „Geplante, gut organisierte Strategie“
Dass es in Österreich mit den Impfungen so langsam vorangeht, liegt laut Informationen der „Krone“ vor allem an der aufwendigen Logistik. Es habe zuerst eine kritische Masse an Dosen aufgebaut werden müssen, damit jetzt wirklich alle gleichzeitig darauf zugreifen können, hieß es dazu aus dem Gesundheitsministerium. Das sei geplante, gut organisierte Strategie.
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