Nach den Ausschreitungen in der Silvesternacht im Wiener Bezirk Favoriten sind drei weitere Verdächtige festgenommen worden. Bis zu 30 Randalierer hatten eine Spur der Verwüstung gezogen und die Polizei mit Sprengkörpern attackiert. Insgesamt wurden mittlerweile zwölf Verdächtige ausgeforscht.
Wilde Szenen hatten sich in der Silvesternacht am Reumannplatz abgespielt. Bis zu 30 Randalierer warfen Böller aus Fenstern auf Passanten, sprengten Mistkübel und zerbrachen Schaufenster. Als Polizisten einschritten, wurden diese ebenfalls mit Sprengkörpern attackiert. Immer wieder seien „Allahu Akbar“-Rufe zu hören gewesen. Die pyrotechnischen Gegenstände, die gegen Polizisten eingesetzt wurden, hatten eine teils enorme Sprengkraft.
Videoaufnahmen, die aus Favoriten stammen sollen:
Die Täter versuchten zu flüchten, neun der Verdächtigen konnten jedoch noch in der Tatnacht angehalten werden. Unter ihnen befanden sich fünf Syrer im Alter von 16, 21, 23, 27 und 29 Jahren, zwei Iraker im Alter von 20 und 22 Jahren und zwei österreichische Staatsbürgerinnen im Alter von 14 und 15 Jahren. Der 21-jährige Syrer wurde wegen Verdachts des versuchten Einbruchdiebstahls festgenommen, die übrigen Verdächtigen auf freiem Fuß angezeigt.
Wie die „Krone“ am Dienstag erfuhr, konnten nun drei weitere Verdächtige festgenommen werden. Es handelt sich dabei um einen 19-jährigen Syrer und zwei Österreicher mit Migrationshintergrund im Alter von 18 und 21 Jahren. Der 19-Jährige wurde als mutmaßlicher Mittäter wegen des Verdachts des versuchten Einbruchdiebstahls festgenommen. Für die anderen beiden klickten wegen des Verdachts der versuchten (schweren) Körperverletzung die Handschellen. Ein 17-jähriger Iraker wurde zudem wegen schwerer Sachbeschädigung auf freiem Fuß angezeigt.
Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hatte bereits am Neujahrstag betont, dass es seitens der Polizei „keine Toleranz für diese Straftäter“ geben und im Rahmen von Schwerpunktaktionen gegen alle, die sich an den Krawallen beteiligt haben, vorgegangen werde. Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl schickte umgehend nach den Straftaten Sondereinheiten nach Favoriten. Im Rahmen der Ermittlungen konnten nun die weiteren Verdächtigen festgenommen werden.
„Müssen die volle Härte des Rechtsstaats spüren“
„Die Angriffe auf die Polizistinnen und Polizisten sind absolut inakzeptabel. Ich bin froh, dass aufgrund der raschen und intensiven Ermittlungen unter anderem jene Personen, die verdächtigt werden, Polizisten mit pyrotechnischen Gegenständen beworfen zu haben, gefasst werden konnten. Sie müssen die volle Härte des Rechtsstaats spüren. Mein Dank gilt den Polizistinnen und Polizisten, die hier hervorragende Arbeit geleistet haben und derzeit durch Schwerpunktaktionen gegen diese antidemokratischen Randalierer konsequent vorgehen“, so Nehammer.
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