Tausende steirische Schüler sind ab morgen wieder im Distance Learning. Für wie lange, bleibt in Anbetracht steigender Infektionszahlen abzuwarten. Für die Familien ist das eine harte Prüfung. Alles hofft, dass die Corona-Krise bald ein Ende hat...
Heute ist der letzte Tag der Weihnachtsferien. Am Donnerstag beginnt wieder der Schulalltag - der neue. Distance Learning steht auf dem Stundenplan, zumindest eineinhalb Wochen lang. Es war zunächst unklar, was das Aus für das Freitesten für die Schulen bedeutet. Der Präsenzunterricht sollte ja am 18. Jänner wieder beginnen. Am Montag sagte das Bildungsministerium: Es bleibt dabei.
Aber: Die Rückkehr ins Klassenzimmer sei abhängig von den Infektionszahlen - und die sind derzeit ja wieder im Steigen. In den Schulen würde man sich auf eine mögliche Verlängerung vorbereiten, heißt es bei der Bildungsdirektion.
Für die Kinder ist der Fernunterricht nichts Neues - auch für die Taferlklassler nicht, da die Volksschulen im zweiten Lockdown auch geschlossen waren. Und die Oberstufen-Schüler sind überhaupt seit Anfang November nicht mehr in der Schule gewesen.
Die Volksschüler bekommen Hausaufgaben, so genannte Arbeitsblätter. Online-Unterricht gibt es nur bei den Mittelschulen und AHS - und auch dort nur stundenweise. Das heißt: Die Eltern müssen für die Lehrer einspringen - sie sind damit allerdings oftmals überfordert (siehe Leserbrief unten).
Es gilt, das Beste aus der Situation zu machen. Wir hoffen aber, dass die Maßnahmen wirken und bald wieder ein normaler Unterricht möglich ist.
Bernhard Just, Bildungsdirektion
Der steirische Schul-Psychologe Josef Zollneritsch rät zu einem geregelten Tagesablauf. Beim Lernen sei es wichtig, dass es so etwas wie Schulstunden gibt und man immer wieder Pausen macht. Die Kinder sollten zwischendurch etwas jausnen und frische Luft tanken, damit Motivation und Ausdauer nicht verloren gehen.
Leichter gesagt als getan. In vielen Fällen sind die Eltern berufstätig und bekommen keinen Urlaub mehr. Deswegen ist der Anteil jener Kinder, die trotz Homeschoolings in die Schule gehen, von Lockdown zu Lockdown gestiegen.
Viele Familien haben nur einen Computer - oder gar keinen
Schwierig ist es auch, wenn die Eltern im Homeoffice sind und den Familien-Computer brauchen. Dann ist es meist so, dass die Kinder mit dem Handy am Video-Unterricht teilnehmen - und erst, wenn die Eltern Feierabend haben, ihre Hausaufgaben machen.
Manche Familien haben gar keinen Computer, weil sie sich schlichtweg keinen leisten können. Das Land hat daher gemeinsam mit steirischen Unternehmen rund 1400 Leih-Laptops für Pflicht- und Berufsschulen angeschafft. Und in der Landeshauptstadt Graz bemüht sich der zuständige Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) zu helfen: „Wir haben ein Kopierservice für Lernunterlagen, die dann auch zugestellt werden“, sagt er - denn es hat auch nicht jeder einen Drucker zu Hause.
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