Ein Schnabeltier (Ornithorhynchus anatinus) hat nicht wie gewöhnliche Säugetiere - inklusive Menschen - zwei Geschlechtschromosomen, sondern zehn. Diese reihen sich pärchenweise in einer fünf Sex-Chromosomen langen Kette aneinander, wenn das Erbgut für die nächste Generation in die Geschlechtszellen aufgeteilt wird, berichten Forscher über ihre neue Entdeckung. Neue Erkenntnisse auf dem Gebiet gibt es auch von Emu und Pekingente.
Die Forscher vom Department für Neurowissenschaften und Entwicklungsbiologie der Universität Wien um Qi Zhou inspizierten außerdem die Geschlechtschromosomen von Emu (Dromaius novaehollandiae) und der Pekingente (Anas platyrhynchos domestica) und veröffentlichten die jeweiligen Studien in den Fachzeitschriften „Nature“, „Genome Research“ und „GigaScience“. Auch hier gäbe es Besonderes zu berichten: Die beiden Vögel besitzen recht urtümliche Sex-Chromosomen, auf denen noch sehr viele Gene sind.
Viele Gene auf Chromosomen
Männliche Vögel haben zwei Z-Chromosomen und Weibchen ein Z- und ein W-Chromosom. Sie sind noch zu zwei Dritteln gleich, während zum Beispiel bei Menschen (hier haben Frauen zwei X-Chromosomen und Männer ein Y- und ein X-Chromosom) das Y-Chromosom nur mehr ein Dreißigstel der Gene verglichen mit X-Chromosomen trägt.
Bei der Entwicklung der Sex-Chromosomen gilt es als progressiv, wenn eines davon quasi verkümmert, die meisten seiner Gene verliert und nur mehr durch seine Anwesenheit das Geschlecht bestimmt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.