„Jeder Tag zählt“

Impfen beschleunigen: Der neue Plan im Detail

Österreich
07.01.2021 15:14

Rund 6000 Corona-Impfungen sind in Österreich zum EU-weiten Start am 27. Dezember verabreicht worden. Danach kam Sand ins Getriebe, was in dieser Woche zu einem Aufschrei geführt hat. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sprach am Donnerstag von einer „Pilotphase“, die erfolgreich absolviert worden sei, weshalb man nun das Tempo erhöhen könne. Und das will auch das Bundeskanzleramt: Der adaptierte Plan, der der „Krone“ vorliegt, sieht nun die Beschleunigung der Abläufe vor - von Lieferungen über Bestellungen bis zur Verimpfung selbst. „Beim Impfen zählt jeder Tag“, bekräftigte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Nachmittag.

Bisher dauerten Lieferungen über den Pharmagroßhandel sechs Werktage - das soll nun innerhalb von 48 Stunden möglich sein, heißt es in dem Papier. Bestellungen durch Pflegeheime über den e-Shop des Gesundheitsministeriums können laufend getätigt werden. Das betrifft nicht nur im Großhandel lagernde Bestände, sondern auch solche, die in den jeweils kommenden Tagen angeliefert werden sollen - derzeit sind das rund 61.000 Dosen pro Woche. Was in den österreichweit knapp 900 Pflegeheimen nicht gebraucht wird, soll den Ländern übergeben werden.

Impfstart in einem Klagenfurter Pflegeheim (Bild: APA/LPD/FRITZPRESS/WALTER FRITZ)
Impfstart in einem Klagenfurter Pflegeheim

Auch Ältere, die zu Hause gepflegt werden, kommen schon im Jänner dran
Eine maßgebliche Änderung ergibt sich in der bezugsberechtigten Gruppe der ersten Phase: Nicht mehr nur Personen in Heimen (Bewohner und Personal - in Summe rund 150.000 Menschen) sind nun berücksichtigt, sondern auch Menschen über 80, die nicht in Heimen leben, sowie Angehörige anderer Risikogruppen mit Vorerkrankungen. Diese sollen noch im Jänner drankommen, und zwar mittels Impfstraßen in den Gemeinden. In den folgenden Monaten soll der Kreis schrittweise erweitert werden - bis zur Altersgruppe 65 plus. Das sind in Österreich rund 1,7 Millionen Menschen.

„Bürokratie darf nicht im Weg stehen“
Die Vorgabe ist dabei klar: Geimpft wird ab sofort, der geplante offizielle Start am kommenden Montag ist vom Tisch. „Komplizierte Prozesse und Bürokratie dürfen dem nicht im Weg stehen“, sagt Kurz. So sollen die aktuell knapp 120.000 in Österreich verfügbaren Impfdosen raschestmöglich verabreicht werden. Erstes Ziel sind „knapp 70.000 bis Anfang nächster Woche“, wie es heißt. Am Donnerstag und Freitag rechnet man mit rund 20.000 Impfungen, rund 45.000 weitere sollen es bis nächsten Dienstag sein.

Kanzler Kurz, Minister Anschober (Bild: APA/AFP/Alex Halada)
Kanzler Kurz, Minister Anschober

Das Gesundheitsministerium teilte Donnerstagmittag mit, dass bisher Impfstoff für knapp 16.000 Personen in Österreich ausgeliefert worden sei (Details siehe Grafik unten). Die Zielvorstellungen im Ministerium: rund 30.000 Geimpfte bis Ende der Woche, weitere rund 55.000 Impfungen sollen in der kommenden Woche stattfinden.

Im Lauf des ersten Quartals könnte gut eine halbe Million Menschen in Österreich geimpft sein. Biontech/Pfizer hat eine Million Dosen zugesagt, vom erst am Mittwoch von der EU genehmigten Impfstoff der US-Firma Moderna sind es knapp 200.000. Für einen vollen Impfschutz sind in beiden Fällen zwei Teilimpfungen notwendig.

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