Eine anhaltend hohe Sieben-Tages-Inzidenz bereitet den Salzburger Behörden Sorge. Nun soll geprüft werden, ob die neue Virus-Mutation aus Großbritannien (B.1.1.7) und die vermutlich in Südafrika entstandene SARS-CoV-2-Variante dafür mitverantwortlich sind.
„Wir lassen dazu derzeit Proben aus Salzburg sequenzieren“, sagte Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz am Donnerstag. Nach Einschätzung von Experten bewirkt die britische Virusmutation zwar keine schlimmeren Krankheitsverläufe, sie breitet sich aber sehr viel rascher aus als die bisherige Version des Coronavirus und dürfte vor allem auch Kinder und Jugendliche betreffen - ein angesichts der Diskussionen um die Öffnung der Schulen nicht zu vernachlässigender Aspekt.
Seit Wochen Corona-Hotspot
Salzburg ist seit Wochen der Corona-Hotspot in Österreich: Am Donnerstag wurden 379 Neuinfektionen gemeldet, damit stieg die Zahl der laut EMS aktiv erkrankten Menschen auf 2557 - um 125 mehr als am Mittwoch. Mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von 335 (AGES-Daten) pro 100.000 Einwohner lag das Bundesland weiter beim Doppelten des Österreichschnitts. Zum Vergleich: In Wien lag der Wert zuletzt bei knapp über 116.
Wo sich die Menschen infiziert haben, ist laut Juhasz derzeit kaum nachvollziehbar. „Wir haben im Moment viele Familien- und Haushaltscluster, wo nicht wirklich klar ist, wo sich die sogenannte Indexperson in der Familie erstmalig angesteckt hat.“ Eine Erklärung für die hohe Sieben-Tages-Inzidenz hat sie nicht. „Ich weiß nicht, ob sich die Salzburgerinnen und Salzburger so anders verhalten als die anderen Menschen in Österreich, ehrlich gesagt sind wir ziemlich ratlos“, sagte Juhasz bereits am vergangenen Sonntag im APA-Gespräch.
Hallein als Problembezirk
Wie ein Sprecher von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) sagte, werde die Lage im Bundesland genau beobachtet. „Wir schauen uns jeden Tag die Zahlen in den einzelnen Gemeinden an. Weitere Schritte hängen aber von den fachlich-medizinischen Empfehlungen der Gesundheitsbehörden ab. Das sind keine politischen Entscheidungen.“ Zudem befinde sich Salzburg nach wie vor in einem aufrechten Lockdown. Als der Problembezirk im Bundesland gilt aktuell der Bezirk Hallein (Tennengau), die höchste Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohnern unter den Kommunen weist weiterhin die Kleinstgemeinde Hintersee im Flachgau aus.
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