Salzburg hat vier Innenverteidiger mit gehörig Potenzial - und dennoch ein Defensiv-Problem. Das sind die Stärken und Schwächen von Ramalho, Wöber, Onguene und Solet.
Der Vergleich hinkt zwar, der Blick zurück ist dennoch interessant: Als Salzburg vor Jahren unter Coach Oscar Garcia auf Ballbesitz und spanische Behutsamkeit im Spiel setzte, kassierten die Bullen in der besten Phase gerade einmal 0,6 Gegentore je 90 Minuten.
Aktuell liegt der Schnitt bei 2,3 – er hat sich also fast vervierfacht und ist, bei aller Wertschätzung für die funktionierende Torfabrik, unbestritten entschieden zu hoch.
Aber woran liegt’s? Fehlt Jesse Marschs Innenverteidiger-Quartett die individuelle Qualität, die einst Andre Wisdom, Paulo Miranda auf den Platz gebracht haben?
Wohl kaum! In Sachen Potenzial sind Ramalho, Wöber, Onguéné, Solet teils über die Genannten zu stellen. Aber niemand ist perfekt. Ein genauer Blick auf die Abwehrtürme lohnt sich.
…Andre Ramalho verfügt über Ruhe, Übersicht, eine top Spieleröffnung – starke weite Pässe. Problematisch: Der Antritt, der beim Aufrücken und gegen schnelle Angreifer wichtig ist. In acht Euro-Spielen viermal Gelb, heimisch (11 Sp.) einmal.
…Max Wöber hat mit 1,88 Meter Körpergröße und hoher Spielintelligenz ein Toppaket. Im Herbst unterliefen ihm aber ungewohnt viele Patzer. Sein Stellungsspiel war nicht immer allererste Sahne. Fehlende Torgefahr!
…Jérôme Onguéné hat in nur 93 Spielen für Salzburg elf Tore erzielt. Aber: Wirkte im Herbst oft unkonzentriert, war fehleranfällig. Liegt’s am möglicherweise verhinderten Insel-Transfer im vergangenen Sommer?
…Oumar Solet ist, wenn voll fit, athletisch sicher in einer eigenen Liga. Um diesen Vorteil ausspielen zu können, wird der erst 20-Jährige, ebenfalls fehleranfällige Franzose, noch (Spiel-)Zeit benötigen.
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