Der Mutterer Grün-Gemeinderat startet eine Petition gegen den Skigebietsverkauf, der Grün-Kollege im Nachbarort will sie nicht mal unterschreiben: „Die Gemeinden haben wichtigere Aufgaben als das Betreiben defizitärer Skigebiete“, sagt GR André Winter und plädiert, die „selbsternannten Liftkaiser“ zu entmachten.
Kritische Stimmen zum Skigebietsverkauf gibt es auch in Götzens: Hier stimmten GR Armin Singer und sein Kollege Markus Sint, der auch Liste-Fritz-Landtagsabgeordneter ist, gegen den Vertrag, „weil das Gesamtpaket nicht passt“, wie er erläutert. Drei seiner Kollegen enthielten sich, neben den sieben Mandataren der Bürgermeisterliste stimmten Rot, Blau und auch Grün für das Vorhaben. Die Petition seines Parteikollegen in Mutters werde er nicht unterschreiben, sagt Grün-GR André Winter. „Die Schulden müssen weg, egal wie“, ist seine Devise.
Der Schuldenberg wächst immer weiter
„Pro Jahr wird eine Million Euro ins Skigebiet gepumpt. Kein privates Spielgeld, sondern Steuergeld, wohlgemerkt. Daneben zerbröselt die Volksschule“, zeigt Winter auf.
Auf der einen Seite Sulz wie Püree, auf der anderen Seite ein Eishang: Die Bahn hätte nie gebaut werden dürfen. Wir sponsern jeden Skifahrer mit 1000 Euro. Gemeinden haben andere Aufgaben!
André Winter, grüner Gemeinderat in Götzens
„Liftkaiser“ entmachten
Der Anteil einheimischer Skifahrer auf der Muttereralm betrage 90%, „der Götzner Lift trägt mit 12% zum Gesamtumsatz bei. Das heißt, wir sponsern jeden Skifahrer, der da herumkratzt, pro Saison mit 1000 Euro.“ Die Führung des Skigebietes müsse „weg von selbst ernannten Liftkaisern, TVB, Bürger- und Vizebürgermeistern“. Die Revision der alten Anlagen, die wieder Millionen kosten wird, solle nun der neue Betreiber schlucken. „Aus dem Teufelskreis aussteigen ist oberste Priorität!“
Die Aufsichtsbehörde entscheidet, ob ein Verfahrensfehler vorliegt. Würde die Gemeinde Mutters zu einer anderen Entscheidung kommen, wäre der Verkauf hinfällig.
Hansjörg Peer, Bürgermeister Mutters
Zusammenschluss: Enorme Kosten
Die im Kaufvertrag skizzierte Option eines Zusammenschlusses mit der Axamer Lizum sieht er skeptisch. Eher wäre ein Rückbau der Anlagen ein Gebot der Stunde. „Aber dafür gibt es wohl keine Mehrheit.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.