Einige Salzburger Hüttenwirte sind sauer: Speisen und Getränke dürfen nämlich nur in Hütten zum Mitnehmen angeboten werden, die per Auto erreichbar sind. Alle anderen müssen auf Take-away verzichten und bleiben geschlossen. Das schmerzt besonders Wirte, deren Hütten neben stark frequentierten Skipisten liegen.
„Ich verstehe nicht, warum wir die Hütte nahe der Bergstation nicht aufsperren dürfen, aber der Betrieb bei der Talstation unten schon“, ärgert sich Franz Sampl, Chef der Peterbauer Almstubn im Skigebiet Speiereck-Großeck. Seine Hütte liegt auf 2000 Meter. Eine Zufahrtsstraße gibt es nicht. „Diese Regel ist unfair und führt zu Wettbewerbsverzerrung“ so der Wirt.
Ähnliche Stimmung herrscht auch bei Gastronom Wiff Habersatter, Chef der Sportalm Habersatter in Altenmarkt-Zauchensee. „Für uns ist es besonders bitter, da wir direkt neben der Skipiste liegen und normalerweise auch viele Tourengeher und Rodler bei uns haben“, erzählt der Wirt. Anfang Jänner sei normalerweise Hochsaison, die Terrasse vor der Sportalm Habersatter voller Gäste. „Das ist seit den 1970ern das zweite Mal, das wir im Winter zusperren mussten“, schildert Habersatter.
Alle Gastronomen, deren Hütte über eine Zufahrtsstraße erreichbar ist, profitieren von der Regel. So auch Markus Dobovicnik. Er führt die Skihütte „Lärchenstadl“ am Katschberg. Kurz vor Weihnachten begann der Wirt mit einem „Pizza Drive-in“. Und ist zufrieden: „Auf der einen Seite geben wir den Autofahrern Pizzen aus dem Fenster, auf der anderen Seite holen sich Skifahrer Leberkässemmeln ab“, so Dobovicnik. Von einer guten Saison ist der Wirt trotzdem weit entfernt: „Wir haben etwa nur 20 Prozent der Gäste, die normalerweise zu uns kommen.“
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